Ein Jobprofil zwischen Arzt und Pflege-Fachleuten

In Deutschland breitet sich ein neuer Titel aus: «Physician Assistant». Eine Hoffnung: Die Mediziner sollen durch diesen Beruf administrativ entlastet werden.

, 20. Juli 2015 um 09:35
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  • personalmangel
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Als nächstes bietet die staatliche Studienakademie in Plauen den Bachelor-Studiengang «Physician Assistent» an. Der erste Jahrgang setzt in diesem Herbstsemester ein, also ab Oktober 2015 (der Flyer zum Studiengang).
Basis ist eine abgeschlossene Ausbildung und Berufserfahrung in einem medizinischen Fachberuf.
Die Bachelorstudenten erhalten dann eine akademische Ausbildung auf einem Niveau zwischen den Qualifizierungsstufen Arzt und Pflegepersonal für einen Einsatz in Kliniken. Die Idee dahinter: Die tägliche Arbeit des Arztes erfuhr in den letzten 20 Jahren eine rasante Überlagerung von nicht originär höchstpersönlichen ärztlichen Tätigkeiten. Dafür sind typischerweise Kenntnisse notwendig, die bisher voll uns ganz auf die Ärzte entfielen.
Die Lösung ist nun ein Berufsbild mit grundlegender medizinischer Kompetenz, aber zugleich einer Fähigkeit zur Ausführung delegierbarer ärztlicher Tätigkeiten. 

Helfer im administrativen Bereich

Mit Hilfe dieser Physician Assistants sollen die Ärzte entlastet werden von organisatorischen Tätigkeiten; von administrativen und Dokumentationsaufgaben; und von delegierbaren Heilbehandlungsleistungen
Die Funktion des Physician Assistant ist nicht neu, und wie der Name schon sagt, im angelsächsischen Raum längst gang und gäbe: Dort entstand das Berufsbild in den 1960er Jahren. Plauen ist nun die neunte Hochschule in Deutschland, die einen Lehrgang anbietet. Auch hat sich inzwischen eine Deutsche Gesellschaft Physician Assistants gebildet.
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