Dubiose Firmen fälschen Zertifikate für Gesichtsmasken

Immer wieder erhalten Spitäler, Heime und Praxen zweifelhalfte Werbe-Mails für Gesichtsmasken. Am besten ignorieren, empfiehlt Swissmedic.

, 1. Juli 2020 um 12:27
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Swissmedic hat festgestellt, dass zweifelhafte Firmen ohne entsprechende Erfahrung versuchen, Gewinn aus dem Mangel an Gesichtsmasken zu ziehen. Sie verschicken Werbe-Mails an die Einkäufer von Gesundheitseinrichtungen.

Betrüger hauen Einkäufer übers Ohr

Solche Angebote seien möglicherweise nicht konform, minderwertig oder sogar gefälscht, warnt Swissmedic. «Bei nicht konformen oder gefälschten medizinischen Gesichtsmasken ist das Schutzniveau nicht sichergestellt», betont Swissmedic. Ausserdem sei es auch vorgekommen, dass Betrüger nach geleisteten Anzahlungen nie Produkte liefern.
Swissmedic empfiehlt Gesundheitseinrichtungen deshalb ausdrücklich, Werbe-Mails aus dubiosen Quellen zu ignorieren. Bei der Beschaffung von Gesichtsmasken solle auf konforme Produkte aus etablierten Beschaffungskanälen gesetzt werden. Wenn Einkäuferinnen und Einkäufern einen neuen Anbieter berücksichtigen, sollen sie die Begleitdokumente sowie die Quellen der angebotenen Masken und die Hinweise im entsprechenden Swissmedic Merkblatt (weiter unten zum Herunterladen) gründlich prüfen.

Vorsicht bei zugelassenen, aber nicht-konformen Masken

Wichtig für Spitäler, Heime und Praxen ist auch: Der Bundesrat hat Ende April eine Ausnahmeregel für nicht-konforme Gesichtsmasken erlassen. Diese gilt aber nur für die nicht-medizinische Verwendung. Solche nicht-konformen Masken dürfen in Spitälern oder Arztpraxen beim direkten Kontakt mit Patientinnen und Patienten nicht angewendet werden.
Solche Masken müssen seit kurzem auch ausdrücklich damit gekennzeichnet sein, dass sie nicht für die medizinische Verwendung zugelassen sind.

Nicht konforme Medizinprodukte melden

Angestellte, die bei der Beschaffung eines Medizinprodukts eine Unregelmässigkeit feststellen, zum Beispiel den Verdacht hegen, dass ein Zertifikat gefälscht ist, können dies bei Swissmedic melden.
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