Diese Zürcher Spitäler verlieren ihre Leistungsaufträge

Gleich mehrere Spitäler im Kanton Zürich weisen zu tiefe Mindestfallzahlen auf. Dies hat nun erstmals Konsequenzen.

, 29. August 2019 um 11:00
image
Auf Anfang Jahr wird die Zürcher Spitalliste angepasst. Für das Universitätsspital Zürich (USZ) ist das eine gute Nachricht: Das USZ erhält einen neuen Leistungsauftrag für die Behandlung von Patienten mit einer Krankheit des Typs Ebola. 
Für andere Spitäler hingegen gibt es weniger gute Nachrichten. Sie haben drei Jahre hintereinander die Mindestfallzahlen verpasst, wie die Gesundheitsdirektion am Donnerstag mitteilt. 

Kein Geburtshaus für das Spital Affoltern

So zum Beispiel das Seespital Horgen: Es darf den Eingriff für die Leistungsruppe Gefässchirurgie periphere Gefässe (arteriell) nicht mehr durchführen. Daran ändere auch die in diesem Bereich gut funktionierende Kooperation mit dem USZ nichts, heisst es. 
Das Stadtspital Waid verliert zudem den Auftrag Tiefe Rektumresektion und das Spital Affoltern Erstprothese Knie und Wechseloperationen Knieprothesen. Gleichzeitig erhält das Spital Affoltern auch keinen Leistungsauftrag für ein Geburtshaus.

Keine Derma-Onkologie bei Hirslanden

Abgewiesen wird ferner der Neu-Antrag der Hirslanden-Klinik für die Dermatologische Onkologie. Es bestehe gegenwärtig keine Unterversorgung in der Hautkrebs-Leistungsgruppe, so die Begründung. Die Klinik kann für 2023 erneut einen Antrag stellen. Dann ist die neue Spitalplanung im Kanton Zürich vorgesehen. 
Das Kantonsspital Winterthur (KSW) hingegen erhält übergangsweise den Leistungsauftrag für die Oesophagusresektion, bis über die Zuteilung rechtskräftig entschieden ist, längstens bis Ende 2022. Das KSW hat gegen die Nichtzuteilung des Leistungsauftrags Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht eingelegt.
Die Spitallisten Rehabilitation und Psychiatrie im Kanton Zürich bleiben auf Anfang 2020 unverändert. 
Sämtliche Änderungen: Regierungsratsbeschluss Nr. 734/2019
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Kantonsspital kauft Aktien einer Digital-Plattform

Was Medinside vor einer Woche angekündet hat, ist nun geschehen: Das erste öffentliche Spital steigt bei «Compassana» ein.

image

So will das Kantonsspital Graubünden Gewaltopfern helfen

Das Kantonsspital Graubünden in Chur betreibt neu die Sprechstunde «Forensic Nursing». Das Angebot ist das erste dieser Art in der Deutschschweiz.

image

Kantonsspital Winterthur lässt Gender-Leitfaden nun doch fallen

Das Kantonsspital Winterthur zieht die gendergerechte Sprachempfehlung zurück. Der Druck ist wohl zu gross geworden.

image

Christian Britschgi wechselt als Chefarzt nach Winterthur

Christian Britschgi leitet künftig die medizinische Onkologie und Hämatologie im Kantonsspital Winterthur.

image

Vier der fünf Unispitäler setzen sich jetzt Klimaziele

Die Universitätsspitäler haben beschlossen, sich der Energie und Klima-Initiative des Bundes anzuschliessen. Aber nicht alle machen mit.

image

Zwei der grössten Psychiatrie-Kliniken wollen fusionieren

In Bern bahnt sich eine Elefantenhochzeit an: Die zwei eh schon grössten Kliniken wollen sich zu einer vereinigen.

Vom gleichen Autor

image

Berner Arzt hat Aufklärungspflicht doch nicht verletzt

Im Fall einer Nasen-OP mit Komplikationen verneint das Bundesgericht eine Pflichtverletzung eines Berner HNO-Arztes. Die Vorinstanzen haben noch anders entschieden.

image

Warum hunderte Pflegekräfte derzeit «Rücktrittsschreiben» verfassen

Eigentlich möchten viele Pflegefachpersonen ihrem Beruf gar nicht den Rücken kehren. Doch das System zwingt sie dazu, wie eine aktuelle Kampagne in den USA exemplarisch zeigt.

image

Ärzte erhalten von Ärzten eine Sonderbehandlung

Ärzte als Patienten kriegen bestimmte Privilegien, die andere Patienten oder Patientinnen nicht erhalten würden. Dies sagt die grosse Mehrheit der in einer Studie befragten Ärzte.