Der «typische» Corona-Patient ist 70-jährig und vorerkrankt

Männlich, etwa 70 Jahre alt, fettleibig, Diabetiker oder Hypertoniker: Das ist ein typischer Covid-19-Patient.

, 5. August 2020 um 12:29
image
  • spital
  • freiburger spital
  • coronavirus
Alle Menschen können sich mit dem Coronavirus anstecken und müssen unter Umständen ins Spital. Doch besonders häufig betroffen sind Männer um die 70, die zusätzlich unter gesundheitlichen Beschwerden leiden. Hoch ist die Risiko für Diabetiker, Fettleibige und Männer, die einen hohen Blutdruck haben.

Daten von 196 Patienten analysiert

Diese Analyse des typischen Corona-Patienten hat das Freiburger Spital  erstellt. Und zwar hat es 196 Patienten untersucht, die zwischen dem 1. März und dem 12. April wegen einer Infektion mit dem neuen Coronavirus hospitalisiert wurden.
Dokumentiert hat das Spital laut Gaël Grandmaison, dem stellvertretenden Oberarzt der Inneren Medizin, das Geschlecht, das Alter, Vorerkrankungen, Symptome, Dauer und Art des Spitalaufenthalts sowie die Dauer der Symptome.

60 Prozent konnten innert eines Monats nachhause

Interessant ist: Eine Corona-Infektion ist auch bei einem schwereren Verlauf keineswegs ein Todesurteil. Denn mehr als 60 Prozent der hospitalisierten Patienten waren 30 Tage nach Beginn der Symptome wieder zu Hause.
Trotzdem darf die Infektion keinesfalls unterschätzt werden. Denn zwei Drittel der Patienten wiesen auch nach der Entlassung aus dem Spital noch Symptome auf, insbesondere Müdigkeit und Atembeschwerden.

Nachsorge ist wichtig

Für Grandmaison bedeutet das: «Für diese Patienten muss eine langfristige Nachkontrolle organisiert werden, damit wir den Verlauf der Krankheit dokumentieren und eine angemessene Nachsorge anbieten können.»
Im weiteren betont Grandmaison, dass Spitäler ein relativ sicherer Ort sind. Die Infektionsrate in Akutspitälern macht nur drei Prozent aller Infektionen aus. «Das zeigt, dass die im Spital umgesetzten Schutzmassnahmen wirken; das ist sehr beruhigend.»

Auch Aarau hat 100 Patienten analysiert

Neben dem Freiburger Spital hat in der Schweiz auch das Kantonsspital Aarau eine Studie zu 100 hospitalisierten Corona-Patienten erstellt. Das Resultat der Aarauer Untersuchung ergab ein ähnliches Bild wie in Freiburg: 93 der 100 Patienten waren über 65 Jahre alt und hatten Vorerkrankungen.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

KSA: Weiterer Abgang in der Geschäftsleitung

Sergio Baumann ist nicht länger beim Kantonsspital Aarau tätig: Der Betriebsleiter, der zeitweise als interimistischer CEO fungierte, hat sein Büro bereits geräumt.

image

Jede Notfall-Konsultation kostet 460 Franken

Notfallstationen werden immer öfter besucht. Eine Obsan-Studie bietet neue Zahlen dazu. Zum Beispiel: 777'000 Personen begaben sich dreimal in einem Jahr auf den Spital-Notfall.

image

Zürcher Krankenhäuser und Versicherer haben sich geeinigt

Nun ist ein jahrelanger Streit beendet: Die Zürcher Spitäler vereinbaren mit Helsana, Sanitas und KPT einen Taxpunktwert von 93 Rappen - ein Kompromiss.

image

Balgrist-Team behandelt im Spital Männedorf

Das Spital Männedorf hat eine neue Klinik für Orthopädie und Traumatologie. Das Team kommt vom Balgrist.

image

Solothurner Spitäler: Bericht zu CEO-Lohn bleibt vorerst geheim

Noch ist unklar, ob Zusatzzahlungen an den Ex-Chef der Solothurner Spitäler rechtens waren. Der Bericht dazu ist da - aber nicht öffentlich.

image

Kispi wegen «Riesenfete» kritisiert – doch die Köche arbeiten gratis

Das überschuldete Kinderspital Zürich feiere seinen Neubau mit einem Michelin-Sternkoch, schreibt ein Online-Medium provokativ.

Vom gleichen Autor

image

SVAR: Neu kann der Rettungsdienst innert zwei Minuten ausrücken

Vom neuen Standort in Hundwil ist das Appenzeller Rettungsteam fünf Prozent schneller vor Ort als früher von Herisau.

image

Kantonsspital Glarus ermuntert Patienten zu 900 Schritten

Von der Physiotherapie «verschrieben»: In Glarus sollen Patienten mindestens 500 Meter pro Tag zurücklegen.

image

Im Schaufenster stehen vor allem unwirksame Medikamente

Bieler Ärzte schlagen eine neue Etikette für rezeptfreie Arzneimittel vor. Sie soll zeigen, wie verlässlich die Wirksamkeit nachgewiesen worden ist.