Das sind die teuersten Krankheiten in der Schweiz

Herz-Kreislauf, Rückenschmerzen oder Depressionen: Eine Studie hat erstmals die jährlichen Krankheitskosten von nicht-übertragbaren Erkrankungen der Schweizer Bevölkerung ermittelt.

, 16. August 2018 um 08:56
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Auf Platz 1 der teuersten Leiden in der Schweiz rangieren die Herz-Kreislauf-Erkrankungen: mit über 10 Milliarden Fran­ken oder einem Anteil von 15,6 Prozent an den gesamte­n Gesundheitskosten. Mit 8,7 Milliarden Franken (13,4 Prozent) folgen an zweiter Stelle die muskuloskelettalen Erkrankungen wie Arthrose, Rheuma und Rückenschmerzen. Rang 3 belegen psychische Erkrankungen wie Depressionen mit fast 10,6 Prozent der Gesamtkosten (6,9 Milliarden Franken).
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Schweizerische Gesundheitsausgaben nach Krankheitsgruppen. | Schweiz Ärzteztg.

Demenz und Krebs fallen kostenmässig nicht gross ins Gewicht

Die häufig als Kostenfaktor diskutierten Krebserkrankungen haben einen vergleichsweise geringeren Anteil an den Gesamtkosten. Während Krebs zwar die zweithäufigste Todesursache ist, belegt die Krankheit mit 6 Prozent der Gesamtkosten den 7. Platz.
Auch Demenz fällt nicht gross ins Gewicht: Obwohl die Krankheit immer wieder als Grund für die steigenden Gesundheitskosten angeführt wird, kosten Demenzerkrankungen lediglich 1,1 Milliarden Franken pro Jahr. Das macht weniger als zwei Prozent (1,7 Prozent) der gesamten Gesundheitskosten aus und liegt damit auf gleichem Rang wie die Erkrankungen der Sinnesorgane und Hauterkrankungen.
Die im «European Journal of Health Economics» erschienene Studie zeigt die direkten Kosten für die Behandlung einer Erkrankung. Kosten für die Behandlung anderer Krankheiten, welche durch eine Krankheit ausgelöst werden, sind in diesen nicht inbegriffen. Zusammengetragen hat die Zahlen ein interdisziplinäres Forschungsteam. 
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