Die Chefs von Universitätsspital Zürich, Kantonsspital Winterthur und den Zürcher Stadtspitälern beriefen an diesem Mittwoch die Medien ein. Das gemeinsame Thema von Gregor Zünd (USZ), Rolf Zehnder (KSW) und André Zemp (Triemli, Waidspital) war die Belastung ihrer Häuser durch die Coronakrise.
Das Personal sei nicht unbeschränkt – und dies sei auch für das Unispital eine Herausforderung, sagte Gregor Zünd.
«Es ist keine Bettenzahl-Diskussion, sondern eine des qualifizierten Personals.» Dennoch bleibe man dabei: Das bestehende Zweischichtsystem in der Intensivpflege werde fortgeführt. Auch könnten die Mitarbeitenden, die Ferien geplant haben, diese antreten.
Belastung = Fehler
Ähnlich die Argumentation von KSW-Direktor Rolf Zehnder: Man habe derzeit genügend Personal in der Intensivpflege – und Ferien seien weiterhin gewährt. «Wir sollen nicht, dass es wegen der Belastung zu Fehlern kommt», so Zehnder.
Die Spitäler stellen sich auf eine längere Dauer der Covid-Zusatzbelastung ein, entsprechend müsse man auch Rücksicht nehmen. «Wir sind in einem Marathon und wissen nicht, wie lange der noch dauert», sagte Gabi Brenner, die Pflege-Direktorin des Universitätsspitals Zürich. Man wolle vor allem nicht riskieren, dass zu viel Personal kündige.
Rekrutierung auf allen Kanälen
Die Pflegedirektorin hatte zuvor schon in einem
Interview auf der USZ-Site erklärt, weshalb Ferienstopps und veränderte Dienstzeiten vermieden werden sollen: «Uns ist es wichtig, möglichst lange den Normalbetrieb aufrechtzuerhalten, damit die Mitarbeitenden genügend Erholungsphasen haben», so Gabi Brenner: «Das speziell geschulte Personal kommt auf den Intensivpflegestationen bereits teilweise zum Einsatz. Es unterstützt die Experten Intensivpflege in der direkten Patientenversorgung und übernimmt Delegationsaufgaben wie beispielsweise Pflegemassnahmen, Dokumentation oder das Vorbereiten von Medikamenten.»
Zur Entlastung des Personals habe man Bettenabteilungen geschlossen und das elektive OP-Programm überprüft: Es werde stufenweise angepasst. «Zudem sind wir sehr aktiv in der Personalrekrutierung auf verschiedenen Kanälen, beispielsweise Social Media, Freiwillige, Studierendenpool, Anfrage von Temporärbüros, Aufbau einer internen Stellenbörse und vieles mehr. Mit all diesen Massnahmen sind wir zuversichtlich, Engpässe überbrücken zu können.»