Santésuisse und die FMCH haben einen Vertrag über einen ambulanten Pauschaltarif unterzeichnet. In den Preisen sind jeweils die Vor- und Nachbereitung einer Behandlung inbegriffen.
Jene Chirurgen, die sich dem Vertrag anschliessen und mit Pauschalen abrechnen wollen, verpflichten sich auch zur Teilnahme an qualitätssichernden Massnahmen: Sie beteiligen sich an einem europäischen Qualitätssicherungsprogramm, das unter anderem die Indikationen sowie die Komplikationsrate bei Eingriffen erfasst.
Erst Augenchirurgie, dann vier weitere
Ein erstes Paket solcher ambulanten Leistungspauschalen steht nun für den Fachbereich Augenchirurgie. Konkret sollen künftig Pauschalen gelten:
- für Operationen des grauen und grünen Stars (Katarakt und Glaukom);
- für Eingriffe am Glaskörper (Intravitreale Injektion).
Dem neuen Tarifvertrag können sämtliche Augenchirurgen und alle Krankenversicherer beitreten, sobald die
kantonalen Gesundheitsdirektionen die Pläne bewilligt haben.
Als nächstes planen die beteiligten Verbände derartige Pauschalen für die Handchirurgie, Radiologie, Kinderchirurgie sowie Orthopädie.
«…auch unseren Beitrag leisten»
Die in der Augenchirurgie ausgehandelten Pauschalen liegen leicht unter den durchschnittlichen Kosten der Eingriffe in den letzten Jahren. Für die Prämienzahler seien also Einsparungen möglich, sagte Santésuisse-Direktorin Verena Nold in der
«Neuen Zürcher Zeitung»: «Jene Ärzte, die bis jetzt schon kostenbewusst abgerechnet haben, werden eher belohnt, für die anderen wird es schwieriger werden.»
Markus Trutmann, der Generalsekretär des Spezialärzte-Verbands FMCH, verwies zur Erklärung auch auf den Tarmed-Eingriff des Bundesrates: «Wir wollen ein freiheitliches System behalten, das ohne staatliches Diktat auskommt», so Trutmann in der NZZ. «Immer mehr Ärzten wird bewusst, dass wir dafür auch unseren Beitrag leisten müssen.»
Zugleich vereinfacht ein Pauschaltarif auch Rechnungswesen und Administration.