Booster: Bund passt Covid-Impfempfehlung an

BAG und EKIF raten Menschen mit einem stark geschwächten Immunsystem zu einer Auffrischung mit einem mRNA-Impfstoff.

, 23. Mai 2022 um 12:45
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Das Bundesamt für Gesundheit BAG und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) passen die Impfempfehlung für Menschen mit einem stark geschwächten Immunsystem an. Ihnen wird eine weitere Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff empfohlen, wenn sie nach Evaluation des behandelnden Arztes oder der behandelnden Ärztin erfolgsversprechend ist. 
Für alle weiteren Personen ab 12 Jahren brauche es derzeit keine weitere Auffrischimpfung; eine Auffrischimpfung nach der Grundimmunisierung reiche aktuell aus, schreibt das BAG in einer Mitteilung

Weiteres Medikament verfügbar

Patientinnen und Patienten mit einem stark geschwächten Immunsystem haben laut BAG weiterhin ein hohes Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken, weil sie trotz wiederholter Impfung gegen Sars-CoV-2 keinen guten Immunschutz aufbauen können. Aus diesem Grund empfehlen das BAG und die EKIF dieser Personengruppe eine zweite Auffrischimpfung. Voraussetzung dafür sei aber, dass eine Spezialistin oder ein Spezialist davon ausgehe, dass die Person auf die Impfung anspreche.
Seit kurzem stehe für Personen mit stark geschwächtem Immunsystem, die ungenügend auf eine Impfung ansprechen, ausserdem das Arzneimittel Tixagevimab/Cilgavimab (Evusheld®) zur Verfügung. 
Die Antikörperkombination für die passive Immunisierung wird präventiv verabreicht. Sie schützt gemäss Daten für mindestens sechs Monate gut vor einer Covid-19-Erkrankung. Swissmedic hat Tixagevimab/Cilgavimab noch keine Zulassung erteilt. Das Arzneimittel darf ausschliesslich auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin verabreicht werden und ist nur für bestimmte Risikogruppen indiziert.

Kein Booster für die allgemeine Bevölkerung

Für die breite Bevölkerung bestehe derzeit keine Notwendigkeit einer weiteren Auffrischimpfung, heisst es weiter. Wer vollständig geimpft oder geimpft und genesen sei, sei laut aktuellen Daten nach wie vor gut gegen eine schwere Covid-19-Erkrankung geschützt. 
Das BAG und die EKIF empfehlen der weiteren Bevölkerung ab 12 Jahren nach wie vor eine Grundimmunisierung mit zwei mRNA-Impfdosen sowie eine Auffrischimpfung mindestens vier Monate später.
Spätestens vor den Sommerferien werden BAG und EKIF über ihre Impfempfehlungen für den Herbst und Winter 2022/23 informieren. 
Es gebe ein Spektrum möglicher Szenarien für den Herbst: Es reiche von einer weiteren Auffrischimpfung für besonders gefährdete Personen (ab 65 Jahren) und Personen, die an bestimmten chronischen Krankheiten leiden, bis zu einer möglichen Auffrischimpfung für die allgemeine Bevölkerung. Sicher ist: In der Schweiz gibt es für all Szenarien ausreichend Impfstoff.

Zur aktuellen Lage

Die epidemiologische Lage entwickelt sich weiter positiv; dank der hohen Immunität in der Bevölkerung ist laut BAG eine Überlastung des Gesundheitssystems trotz der weiterhin beobachteten Viruszirkulation unwahrscheinlich. Wie sich die Situation in den Herbst- und Wintermonaten entwickeln werde, lasse sich aktuell nicht präzise vorhersehen.
Weitere Informationen gibt es hier. 
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