Basler Spitäler haben zu wenig verdient

Der Basler Regierungsrat sorgt sich um die Zukunft seiner Spitäler. Das grösste Sorgenkind ist das Universitätsspital. Es muss sparsamer werden.

, 11. Dezember 2019 um 14:39
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Die öffentlichen Spitäler und das Universitäre Zentrum für Zahnmedizin Basel (UZB) haben zu wenig verdient. Nur die Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) Basel konnten offenbar die finanziellen Vorgaben erfüllen, wie der Regierungsrat in einer Medienmitteilung feststellt.
Die Regierung sorgt sich insbesondere um das Universitätsspital (USB). Das USB müsse sich bei einem verhältnismässig kleinen Einzugsgebiet im nationalen und internationalen Wettbewerb behaupten. Deshalb setzte Basel-Stadt auf eine Fusion des USB mit dem Kantonsspital Baselland. Doch im Februar 2019 wurde sie vom Volk verworfen. Nun muss das USB andere Lösungen suchen.

Eine Milliarde Franken für zwei Neubauten

Denn bald muss das Spital viel Geld investieren: Nämlich 730 Millionen Franken für den Neubau des Klinikums 2 am Petersgraben und weitere 300 Millionen für ein neues Gebäude entlang der Schanzenstrasse, das die Architekten Herzog & de Meuron geplant haben. Im diesem neuen Hochhaus sollen kompliziertere ambulante Behandlungen angeboten werden, unter anderem ist ein Tumorzentrum geplant.
Der Regierungsrat bekräftigt, dass die Spitäler ihre Selbstständigkeit und ihr langfristiges Überleben aus eigener Kraft sicherstellen und ihre Mittel entsprechend einsetzen müssen. Das heisst: Subventionen vom Kanton darf das USB nicht erwarten. Es muss seine Neubauten aus eigenen Mitteln finanzieren.

Regierung will, dass Spitäler sparsamer arbeiten

Zu diesem Zweck will die Regierung, dass die Spitäler und das UZB einerseits die Zusammenarbeit untereinander verbessern. Andererseits sollen sie auch mehr mit anderen Spitälern, Praxen, Universitäten, Forschungseinrichtungen und mit der Industrie zusammenspannen.
Neben diesen allgemeinen Vorgaben müssen die Spitäler konkret folgende Aufgaben besser untereinander absprechen:
  • Die Universitäre Altersmedizin Felix Platter und das Universitätsspital Basel (USB) müssen die Notfallpatienten und die Geriatrie-Patienten besser untereinander aufteilen.
  • Das USB und das USZB sollen in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie mehr zusammenarbeiten.
  • Die UPK müssen ihr Psychiatrisches Angebot am Standort USB besser auf das Spital abstimmen.
Damit das USB die nötige Milliarde Franken für die beiden Neubauten zusammenbringt, reicht eine bessere Zusammenarbeit wohl nicht. Einträglicher könnte es sein, wenn das USB, wie vom Regierungsrat vorgeschlagen, mit der Industrie zusammenspannt.

Sponsern Roche und Novartis künftig das USB?

Die ansässigen Pharmafirmen Roche und Novartis haben eventuell ein Interesse daran, dass der Ruf der Spitzenmedizin in Basel nicht Schaden nimmt, wenn das USB seine geplanten Neubauten plötzlich nicht finanziert könnte.
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