Auch das Kantonsspital Aarau prüft grossen Neubau

Bislang wurde eher eine Erweiterung des Hauptgebäudes geplant. Jetzt geht es um Abriss und Neubau.

, 23. Februar 2017 um 15:00
image
  • spital
  • neubauten
  • kanton aargau
Als das Kantonsspital Aarau 2014 in die roten Zahlen geriet, erklärte dies das Management auch mit der räumlichen Situation: Die Baustruktur hemme den effizienten Betrieb.
Im Jahr drauf konnten mit der Eröffnung des neuen Kopf- und Neurozentrums dann sechs wichtige Disziplinen in neu zusammengefasst werden – was kürzere Wege mit sich brachte, aber auch eine bessere Zusammenarbeit mitsamt Effizienzsteigerungen.

Abriss eh geplant, Provisorium möglich

Offenbar neigt die Spitalleitung nun dazu, sich noch verstärkt von der historisch gewachsenen Streusiedlung zu verabschieden. Wie das Kantonsspital Aarau mitteilt, prüft man ein Baufeld innerhalb des Spitalareals: Es könnte als Standort für einen Neubau dienen.
Die Idee basiert auf einer Studie zur geplanten Erweiterung des Hauptgebäudes. Dabei wurde geprüft, das Haus nach Osten und Westen auszubauen. Es habe sich jedoch gezeigt, dass die Basis für eine wirtschaftlich erfolgreiche Entwicklung nur über einen Ersatzneubau für das Haupthaus geschaffen werden kann. 
Auf der nun angepeilten Fläche stehen Gebäude, deren Abriss ohnehin geplant ist, oder aber die relativ einfach durch ein Provisorium zu ersetzen wären.

Mehr Investition, weniger Betriebskosten

«Ein zentralisierter Neubau beinhaltet die Chance, betriebliche Abläufe zu optimieren und dadurch die Effizienz der Betriebsorganisation zu steigern und auf die Zukunft auszurichten», sagt Robert Rhiner, der CEO des Kantonsspitals Aarau. 
Ein Neubau würde allerdings auch teurer. Doch, so Rhiner, würden die effizienteren Strukturen langfristig zu einer Kostenreduktion führen. Jetzt prüfen interne und externe Finanz- und Baufachexperten die neue Variante auf ihre Umsetzbarkeit.
Bei einem positiven Schluss soll der mögliche Neubau in einem Gesamtleisterwettbewerb ausgeschrieben werden. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Die 10-Prozent-Illusion der Schweizer Spitäler

Eine Betriebsrendite von zehn Prozent galt lange als Überlebensregel für Akutspitäler. Womöglich ist dieser Richtwert inzwischen zu tief. Die Beratungsfirma PwC fordert mehr Effizienz – die Spitäler höhere Tarife.

image

Kantonsspital Baden: Neu eröffnet, schon ausgezeichnet

Der Neubau des KSB gewann in London den European Healthcare Design Award 2025.

image

Spitalhygiene: Geschlechtsneutrale WCs bergen ein Risiko

In schottischen Krankenhäusern wurden Damen-, Herren- und Unisex-Toiletten auf Keime geprüft. Heraus kamen drastische Unterschiede.

image

KSBL wählt Projekt für Teilneubau – und legt es gleich auf Eis

«Architektonische Klarheit und funktionaler Flexibilität»: Das Kantonsspital Baselland hat das Siegerprojekt für den geplanten Teilneubau gewählt.

image

Eine Zusammenarbeit, vernetzt wie das Gefässsystem

Wie in den meisten anderen medizinischen Fachbereichen setzt das Spital Lachen auch in seinem Gefässzentrum auf eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Sie garantiert den Patientinnen und Patienten eine professionelle und ganzheitliche Diagnostik, Behandlung und Nachbehandlung.

image

So soll das neue Spital in Sursee aussehen

Der Architekturwettbewerb für den LUKS-Neubau in Sursee ist entschieden. Der Zeitplan verschiebt sich jedoch.

Vom gleichen Autor

image

Spital heilt, Oper glänzt – und beide kosten

Wir vergleichen das Kispi Zürich mit dem Opernhaus Zürich. Geht das? Durchaus. Denn beide haben dieselbe Aufgabe: zu funktionieren, wo Wirtschaftlichkeit an Grenzen stösst.

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.