Die Sana Surselva kommt nicht zur Ruhe. Nach nur fünf Monaten im Amt trat
Patrick Schaniel im Dezember überraschend als Präsident zurück – begründet hatte er seinen Abgang «wegen Drohungen und Druck».
Nun folgt die nächste Überraschung: Ilanz/Glion zieht sich aus dem Vorstand der Gesundheitsorganisation zurück. Und das, obschon die Gemeinde Standort und grösster Beitragszahler des Spitals Surselva ist.
Hintergrund ist die Wahl des neuen Präsidenten Mitte Januar. René Epp, Gemeindepräsident von Disentis, wurde als Nachfolger von Schaniel bestimmt – Marcus Beer, Gemeindepräsident von Ilanz/Glion, unterlag.
Nun entschied der Gemeindevorstand von Ilanz/Glion, sich aus der Führungsstruktur der Sana Surselva zurückzuziehen.
Neue Wege
Die kommunale Exekutive begründet den Schritt mit den «jüngsten Entwicklungen im Leitungsgremium» sowie den Personalentscheiden der Delegiertenversammlung vom 16. Januar. Die Mitarbeit von Marcus Beer im Vorstand sei «zurzeit nicht zielführend», heisst es in der
Mitteilung. Stattdessen «geht Ilanz/Glion neue Wege».
Was das konkret bedeutet, erklärt
Beer gegenüber der
«Südostschweiz»: «Wir machen im Vorstand nicht mehr mit. So werden wir vielleicht eher beachtet. Wir glauben, dass unsere Position stärker ist, wenn wir von aussen Druck ausüben können.»
Er kritisiert, dass Sana Surselva bestimmte – insbesondere kritische – Gemeinden nicht in ihre Entscheidungsprozesse einbinde. «Das ist nicht die Politik, die wir mittragen wollen», so Beer.
Die
Sana Surselva ist ein öffentlich-rechtlicher Gemeindeverband in der Region Surselva im Kanton Graubünden. Ihre Hauptaufgaben umfassen:
- Sicherstellung einer bedarfsgerechten Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung der Surselva.
- Erfüllung der Aufgaben, die sich aus dem kantonalen Krankenpflegegesetz für die Spitalregion Surselva ergeben.
- Vertretung aller politischen Gemeinden der Surselva in Gesundheitsangelegenheiten.