Thomas Cueni verlässt Interpharma

Nach 28 Jahren als Interessenvertreter der Schweizer Pharmaindustrie zieht er an die operative Spitze des Weltverbandes IFPMA.

, 2. Dezember 2016 um 08:36
image
  • medikamente
  • pharma
  • interpharma
  • personelles
Er ist eine der prominentesten Figuren im stetigen Gerangel um Gesundheitspolitik und Gesundheitskosten, um das Verhältnis von Pharma und Gesellschaft, von Staat und Privatwirtschaft. Auch Vertreter der Gegenseite attestierten ihm, dass er aufreibend kompetent sei. Kein Wunder auch: Thomas B. Cueni hat fast drei Jahrzehnte lang als Geschäftsführer und Generalsekretär des Branchenverbandes Interpharma gewirkt.
Jetzt zieht er weiter. Thomas Cueni wurde in Washington zum Director General der International Federation of Pharmaceutical Manufacturers & Associations gewählt, also des Weltverbandes der forschenden Pharmaindustrie. Er wird das Amt im Februar antreten, Arbeitsplatz ist Genf.

«Politisches Sensorium»

«Unter der Führung des ehemaligen Journalisten und Diplomaten hat sich Interpharma als starker Wirtschaftsverband in der Schweiz etabliert», würdigt ihn der Verband im Communiqué zum Wechsel. «Als bestens vernetzter Botschafter mit ausgeprägtem gesellschaftlichem und politischem Sensorium ist es ihm gelungen, Brücken zwischen der Pharmaindustrie und der Politik wie auch der Gesellschaft zu schlagen.» 
Cueni sei ein Wegbereiter für breit abgestützte Lösungen gewesen, meint Interpharma-Präsident Peter Hug: «Die Industrie konnte in ihm auf einen inhaltlich sattelfesten und kommunikativ versierten Interessensvertreter zählen». 
Die Suche nach dem Nachfolger sei bereits angelaufen, meldet Interpharma weiter. Ab Januar wird der stellvertretende Generalsekretär Heiner Sandmeier den Verband interimistisch führen.

  • Interpharma und IFPMA

Interpharma vereinigt heute 24 Unternehmen, die dort zusammengeschlossenen Firmen zeichnen für 92 Prozent des patentgeschützten Life-Sciences-Marktes der Schweiz verantwortlich. Der IFPMA ist ein globaler Dachverband, der sowohl die wichtigsten Konzerne als auch einzelne nationale Verbände der Branche bündelt. Er vertritt damit indirekt rund 2 Millionen Arbeitnehmer.
Parallel zum neuen Generalsekretär wählte die IFPMA soeben auch einen neuen Präsidenten: Ian C. Read, der Präsident und CEO von Pfizer, übernimmt das Amt von Merck-KGaA-Chef Stefan Oschmann.
Bild: PD
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Das Kostenfolgemodell im Zentrum des Kostendämpfungspaket

Interpharma reagiert scharf auf die Veröffentlichung des Vernehmlassungsverfahrens zum Kostendämpfungspaket.

image

Klinik Lengg: Neue Leitende Ärztin der Klinik für Kinder und Jugendliche

Bigna Bölsterli wird Leitende Ärztin für pädiatrische Epileptologie am Schweizerischen Epilepsie-Zentrum an der Klinik Lengg.

image

Waadt: Gesundheitsdirektorin Rebecca Ruiz tritt zurück

Die Vorsteherin des Gesundheits- und Sozialdepartements des Kantons Waadt hört nächstes Frühjahr auf – aus gesundheitlichen Gründen und mangels Rückhalt in der Partei.

image

Neuer Klinikdirektor und neue Chefärztin in der Rehaklinik Wald

Die Klinikgruppe Valens hat einen Nachfolger für Julia Hillebrandt gefunden, die ans Züricher Kispi wechselt. Eine neue Chefärztin komplettiert die neue Führung.

image

Lungenliga Schweiz: Martin Reist wird Direktor

Martin Reist tritt seine neue Position im Februar an und folgt damit auf Christoph Rohrer, der die Organisation ad interim führt.

image

Erstmals Co-Präsidium für die Appenzeller Ärztegesellschaft

Claudia Muntwiler und Fabian Fehr folgen auf Axel Weiss.

Vom gleichen Autor

image

Spital heilt, Oper glänzt – und beide kosten

Wir vergleichen das Kispi Zürich mit dem Opernhaus Zürich. Geht das? Durchaus. Denn beide haben dieselbe Aufgabe: zu funktionieren, wo Wirtschaftlichkeit an Grenzen stösst.

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.