Abgesehen von den Haus- und Kinderärzten äusserten sich bislang fast alle Ärzteorganisationen der Schweiz kritisch bis entsetzt über das Tarmed-Paket, das der Bundesrat nächstes Jahr in Kraft setzen will. Noch fehlt die offizielle Stellungnahme der FMH, sie folgt nächste Woche; dennoch: Derweil entstand ein weiterer, offenbar loser Ärzteverbund, der vor den Folgen des Tarmed-Projekts warnen will.
Unter dem Namen «SOS Santé» gründeten diverse Organisationen eine «Allianz für Versorgungssicherheit». Mit dabei sind die
- Ärztegesellschaft Winterthur-Andelfingen AWA,
- Ärztegesellschaft des Kantons Zürich,
- K-OCH Konferenz der Ostschweizer Ärztegesellschaften,
- Medizinische Gesellschaft Basel,
- Schweizerische Gesellschaft für Oto-Rhino-Laryngologie, Hals- und Gesichtschirurgie,
- Schweizerische Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie,
- Schweizerische Gesellschaft für Radiologie,
- Schweizerische Gesellschaft für Kardiologie,
- Uroviva,
- die Vereinigung der Zürcher Spezialärzte für plastische, Kiefer- und Handchirurgie,
- Zürcher Fachärztegesellschaft für Rheumatologie,
- Zürcher Neurologen Gesellschaft,
- Zürcher Urologen Gesellschaft.
Parlamentarier sollen nachfragen
SOS-Santé ist en Ad-Hoc Verbund, und noch sind die Positionen im Steuergremium nicht definitiv bestimmt. Und doch machte «SOS Santé» heute auf dem Berner Bundesplatz eine erste Aktion, bei der Ärzte die Parlamentarier über die Risiken und Nebenwirkungen von Alain Bersets geplantem Tarmed-Eingriff informierten.
«Unser Ziel ist es, dass Parlamentarier beim Bundesrat nachfragen, wieso sich die Schweizer Ärzte gegen den Entwurf des Departements Berset wehren», sagt Erich Seifritz, Psychiatrieprofessor an der Uni Zürich und im Vorstand der Zürcher Ärztegesellschaft. «Durch die Initiative der Parlamentarier soll der Bundesrat bewogen werden, seine Anpassungen zu überdenken.»