Ehemaliger Olympiaarzt Toni Held verstorben

Der Doping-Bekämpfer schied kurz vor seinem 55. Geburtstag aus dem Leben.

, 18. November 2016 um 09:31
image
  • praxis
  • ärzte
  • personelles
Der frühere Schweizer Olympiaarzt sei freiwillig aus dem Leben geschieden: Dies meldet die «Aargauer Zeitung» – wobei sie Toni Held im Nachruf als «Don Quijote der Sportmedizin» bezeichnet. Held starb kurz vor seinem 55. Geburtstag. 
Er wurde vor allem durch seine sportmedizinischen Funktionen bekannt. Unter anderem war er Verbandsarzt der Orientierungsläufer, er begleitete die Schweizer Kunstturner an die WMs 1994 und 1995, er war Stützpunktarzt Leichtathletik – und vor allem war Held der Arzt des Schweizer Teams an den Olympischen Spielen von Barcelona, Atlanta und Sydney.
Denn ab 1991 arbeitete der gebürtige Bündner, der in Zürich studiert hatte, auch elf Jahre lang als Leitender Arzt am Sportwissenschaftlichen Institut der Eidgenössischen Sportschule Magglingen. Wie die AZ auch in Erinnerung ruft, betreute Toni Held mehrere erfolgreiche Athleten wie Viktor Röthlin oder die Fechterin Gianna Hablützel-Bürki.

Zero Tolerance

Für Aufsehen sorgte er, als er bei den Olympischen Spielen in Sydney frühzeitig abreiste beziehungsweise abreisen musste. Die Delegationsleitung sprach von Überlastung und einem viralen Infekt, Toni Held wiederum klagte an, dass er wegen seiner Zero-Tolerance-Haltung gegenüber Doping aussortiert wurde.
Der Kampf gegen unbewältigte Doping-Tendenzen im Schweizer Sport soll ihn in der Folge sehr mitgenommen haben. Auch sei eine bipolare Störung diagnostiziert worden, die er selber bestritt, so die «Aargauer Zeitung»; sie zitiert auch eine Athletin mit der Aussage:  «Er wurde an den Rand der Gesellschaft gestossen. Und dann haben ihn über die Jahre Ereignisse und Vorkommnisse, die er nicht verstehen, mit seiner Haltung nicht vereinbaren konnte, im wahrsten Sinne des Wortes aufgefressen.»
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

KSBL: Neuer Chefarzt für neu gegründete Klinik Nephrologie

Felix Burkhalter übernimmt nicht nur die Leitung der neu geschaffenen Klinik, sondern auch die Stellvertretung von Eliška Potluková, der Leiterin des Universitären Zentrums Innere Medizin.

image

Bei den Spitälern Frutigen-Meiringen-Interlaken springt die Präsidentin ein

Weil CEO Daniela Wiest schon nächsten Monat geht, brauchen die Spitäler FMI eine Übergangslösung: Sie heisst Karin Ritschard Ugi.

image

USZ: Neuer Bereichsleiter der stationären Pflege

Oliver Röpke übernimmt Anfang Juni 2025 die Leitung der stationären Pflege am Universitätsspital Zürich.

image

Vom USZ ans Spital Thurgau: Chefarztwechsel in der Radioonkologie

Michael Mayinger folgt auf Christiane Reuter, die in den Ruhestand tritt.

image

LUKS: Neuer Chefarzt Interventionelle Radiologie

De-Hua Chang, der Leiter der Sektion, wurde zum Chefarzt befördert.

image

Betrüger verkauften Medikamente mit gefälschter Arzt-Website

Angeblich seriöse Arzt- oder Apotheken-Websites dienen Hackern dazu, illegale Arzneimittel zu verkaufen.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.