Michael N. Hall vom Biozentrum der Uni Basel erhält den Lasker Basic Medical Research Award 2017 – also eine der höchsten Auszeichnungen in der biomedizinischen Forschung.
Der Biochemiker entdeckte mit seiner Erforschung des Proteins TOR ein Schlüsselelement für die Steuerung des Zellwachstums.
Die
Albert and Mary Lasker Foundation würdigt den Basler Forscher für seine grundlegenden Entdeckungen auf dem Gebiet des Zellwachstums: Sie hätten ein neues Gebiet der biomedizinischen Wissenschaft eröffnet.
Michael Hall, 64, wird daher auch öfters als
Kandidat für den Medizin-Nobelpreis gehandelt; dies zumal er auf der «Citation Laureates»-Liste von Thomson Reuters hoch oben rangiert; diese Aufstellung zeigt auf, welche und wessen Arbeiten in jüngerer Zeit besonders intensiv zitiert, aufgenommen und gestreut wurden.
Neues Verständnis von Zellwachstum
«Michael Hall hat nachgewiesen, dass TOR-Proteine das Zellwachstum in Reaktion auf Nährstoffe und Wachstumsfaktoren kontrollieren. Damit konnte er aufzeigen, dass Wachstum ein hoch regulierter Prozess ist, der unabhängig vom Zellteilungszyklus ist»,
sagt Jurypräsident Joseph L. Goldstein. Grundsätzlich veränderten Halls Arbeiten unser Verständnis von Zellwachstum grundlegend, und konkret boten sie wichtige Anhaltspunkte für die Entwicklung neuartiger Krebsmedikamente.
Der Lasker-Preis gilt als die höchster wissenschaftlicher Medizinpreis der USA. Michael Hall ist der alleinige Preisträger des diesjährigen Lasker-Preises für medizinische Grundlagenforschung. Den Lasker-Debakey-Preis für klinische medizinische Forschung teilen sich Douglas R. Lowy und John T. Schiller vom US National Cancer Institute. Der Lasker-Bloomberg Public Service Award wurde an die Non-Profit-Organisation Planned Parenthood verliehen. Die Preise sind jeweils mit 250'000 Dollar dotiert.
«Ich freue mich ausserordentlich und bin zutiefst dankbar, dass die Lasker-Stiftung unsere Grundlagenforschung mit diesem Preis ehrt», sagte Michael Hall in einer ersten Stellungnahme. «Ich hoffe, dass unsere Arbeiten den Weg für neue wissenschaftliche Entdeckungen ebnen und die Entwicklung wirksamer Krebstherapien ermöglichen werden.»
Was macht Michael N. Hall? Ein Video-Porträt der Albert and Mary Lasker Foundation:
Michael N. Hall wurde in Puerto Rico geboren. Er promovierte an der Harvard University und arbeitete als Postdoktorand am Institut Pasteur in Paris und an der University of California, San Francisco. 1987 kam Hall als Assistenzprofessor ans Biozentrum der Universität Basel, wo er seit 1992 als Professor für Biochemie lehrt und forscht.
Für seine Pionierarbeiten erhielt Michael N. Hall zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Cloëtta-Preis für biomedizinische Forschung (2003), den Louis-Jeantet-Preis für Medizin (2009), den Schweizer Wissenschaftspreis Marcel Benoist (2012), den Breakthrough Prize in Life Sciences (2014), den Canada Gairdner International Award (2015) und den Szent-Györgyi-Preis der amerikanischen National Foundation for Cancer Research (2017). 2014 wurde er in die US-amerikanische National Academy of Sciences aufgenommen.