Knall in der Ostschweiz: Leiterin Pflege weg

Der Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden hat sich von der Leiterin Departement Pflege getrennt. Warum genau, ist unklar.

, 21. Januar 2020 um 11:28
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Der Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden (SVAR) muss die Stelle der Leitung Departement Pflege neu besetzen. Der SVAR, zu dem auch die beiden Regionalspitäler Heiden und Herisau gehören, «hat sich von der Leiterin Departement Pflege getrennt». Dies teilt der Spitalverbund am Dienstag mit.  
Als Grund werden «unterschiedliche Auffassungen über die weitere Zusammenarbeit» genannt, wie im Schreiben kurz und knapp zu lesen steht. Der Name der Pflegeleiterin nennt der SVAR in der Mitteilung nicht. Es handelt sich dabei aber um Andrea Stevan, die seit April 2015 das Amt als Pflegeleiterin ausübte. Auf der Webseite ist das Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung bereits nicht mehr aufgeführt. 

Alles deutet auf ein Zerwürfnis hin

Der Spitalverbund betrachtet es für die Meldung, dass die Leitung neu besetzt werde, als «irrelevant», wer die Funktion zuletzt wahrgenommen habe. Dies teilt Alain Kohler auf Anfrage von Medinside mit, der Leiter Marketing und Kommunikation. Kein Ausdruck des Bedauerns, kein Dank. Das spricht für sich selbst. 
Es bleibt indessen unklar, warum genau das Arbeitsverhältnis aufgelöst wurde und ob Andrea Stevan freigestellt worden ist. Alles deutet auf ein Zerwürfnis hin. Zu Trennungsdetails ehemaliger Mitarbeitenden äussert sich der Spitalverbund aber nicht, «aus Gründen des Persönlichkeits- und Datenschutzes». Andrea Stevan war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. 

Seit 30 Jahren im Gesundheitswesen

Die Leitung Departement Pflege beim Spitalverbund sowie die täglichen Dienstleistungen des Pflegefachpersonals sei «jederzeit in gewohnter Qualität sichergestellt», heisst es noch in der Mitteilung. Und die Nachfolgeregelung für die Stelle als Pflegeleiterin sei an die Hand genommen. 
Andrea Stevan ist diplomierte Pflegefachfrau HF und verfügt über ein Diplom für die Abteilungsleitung. Zudem absolvierte sie einen MAS in Health Care Management an der Hochschule für Wirtschaft in Zürich (HWZ). Sie ist seit fast 30 Jahren im Gesundheitswesen tätig.  

Appenzeller Spitallandschaft im Umbruch

Klar ist: Wie überall in der Schweiz befindet sich das Spitalwesen derzeit auch im Kanton Appenzell im Umbruch. Dabei wird auch immer wieder der Standort Heiden in Frage gestellt. 
Zudem beabsichtigen die Kantone St. Gallen, Appenzell Innerrhoden und Ausserrhoden sowie Thurgau künftig eine gemeinsame Spitalliste zu erstellen. Weiter soll die Allgemeine Innere Medizin des kantonalen Spitals Appenzell (KSP) künftig unter dem SVAR betrieben werden. 


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