Felix Sennhauser wird oberster Chef der St. Galler Spitäler

Der Ärztliche Direktor des Kinderspitals Zürich übernimmt nach seiner Pensionierung das Präsidium der St. Galler Spitalverbunde.

, 2. Dezember 2016 um 09:40
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«Erfahrenes Duo sichert Kontinuität»: Unter diesem Titel kündigte die St. Galler Regierung an, wie es weitergeht bei den kantonalen Spitalverbunden. Kontinuität, das heisst: Ein Mann aus dem jetzigen Verwaltungsrat soll die verwaiste (und zuletzt sehr umstrittene) Stelle als Präsident besetzen.
Es ist dies Felix Sennhauser, hauptamtlich CEO Medizin und Ärztlicher Direktor des Kinderspitals Zürich. Der Plan der Regierung sieht vor, dass Interimspräsident Guido Sutter noch bis Mitte 2018 im Amt bleibt. Danach ersetzt ihn Sennhauser – der seinerseits Ende Juli als operativer «Kispi»-Manager in Pension gehen wird (mehr dazu hier).

Antwort in der Umbruchphase

Die Ernennung wurde ohne Ausschreibung durchgeführt, quasi in kleinem Kreis. Konkret einigten sich der Regierungsrat – vertreten durch Gesundheitsdirektorin Heidi Hanselmann und Regierungspräsident  Martin Klöti – sowie die Fraktionspräsidenten von SVP, GLP/CVP, FDP unD SP/Grünen an einer Sitzung auf diese Lösung. 
Die beiden vorgeschlagenen internen Kandidaturen seien von den Anwesenden «als sehr geeignet eingestuft» worden, so die Mitteilung. Das Vorgehen gewährleiste Kontinuität, «was in dieser Zeit der Umbruchphase (Immobilienübertragung und Bau) von grosser Bedeutung ist». Der «Zweiervorschlag» sei auch mit dem Verwaltungsrat der Spitalverbunde abgesprochen.

Ein Riesenbetrieb

Die St. Galler Spitalverbunde umfassen alle öffentlichen Kliniken des Kantons und bilden mit rund 8'000 Angestellten und 1,4 Milliarden Franken an Erträgen das grösste Unternehmen von St. Gallen. Felix Sennhauser ist seit 2006 Mitglied des Verwaltungsrates.
Die «Kabinetts-Lösung» erklärt sich daraus, dass der erste Versuch, die Stelle zu besetzen, in einem Debakel endete: Im Mai beschloss die Regierung, die USZ-Managerin Marianne Mettler zur Präsidentin zu ernennen. Danach aber meldeten SVP, FDP und CVP reihum Widerstand an – worauf sich Mettler entschloss, auf das Spitzenamt zu verzichten. 

Aus dem Debakel gelernt

Im Hintergrund steht, dass die Spital-Verwaltungsräte seit 2015 durch das Kantonsparlament bestätigt werden müssen. Die in der ursprünglichen Parlamentsdebatte geäusserte Befürchtung, dass die Ämter dadurch verpolitisiert würden, bestätigte sich umgehend bei der Wahl von Marianne Mettler. Der Widerstand erklärte sich teils als Seitenhieb gegen SP-Regierungsrätin Hanselmann (mehr dazu hier).
Die neue Einigkeit lässt also ahnen, dass die verantwortlichen Politiker von links bis rechts gewisse Konsequenzen gezogen haben – und vor einem weiteren Debakel zurückscheuten.
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