Dieses Spital am Ende der Schweiz muss einen neuen Chef suchen

Das Bündner Centro Sanitario Bregaglia benötigt nicht nur neue Ärzte und eine neue Pflegeleitung, sondern nun auch einen neuen Spitaldirektor.

, 5. November 2018 um 05:00
image
image
Alain Vetterli | Screenshot YouTube
Die Zusammenarbeit zwischen dem Centro Sanitario Bregaglia (CSB) und Direktor Alain Vetterli ist beendet: Als Grund nennt das Gesundheitszentrum im Bündner Bergtal Bergell unterschiedliche Auffassungen über die künftige Ausrichtung des Spitals. 
«Die Trennung erfolgte im gegenseitigen Einverständnis durch eine einvernehmliche Aufhebungsvereinbarung des Arbeitsverhältnisses», schreibt das CSBÜber die Gründe der Trennung gibt Maurizio Michael keine weiteren Auskünfte. «Dies wurde zwischen den Parteien so vereinbart», sagt der Präsident der Verwaltungskommission. Vetterli war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. 
Alain Vetterli hat sein Amt als Direktor vor drei Jahren angetreten. Er war nach Angaben der Verwaltungskommission mit der «nicht einfachen Aufgabe» beschäftigt, das Spital an der Grenze zu Italien neu zu organisieren. Vetterli war zuvor Geschäftsführer des Eishockeyvereins HC Ambrì-Piotta gewesen. 

Externes Unternehmen übernimmt

Für eine kurze Übergangszeit werde das Gesundheitszentrum nun auf die Dienste eines spezialisierten Unternehmens zurückgreifen, heisst es. Dieses stelle das erforderliche Personal und Fachwissen für den Betrieb bereit.
Die Übergangszeit wird laut der Mitteilung auch genutzt, um das Unternehmen zu überdenken und gegebenenfalls das Organigramm neu zu definieren.
Seit längerem ist das Gesundheitszentrum im Kanton Graubünden auf der Suche nach Lösungen für die Zukunft. Seit über zwei Jahren werden drei neue Ärzte gesucht. Der ärztliche Leiter Hans Bänninger arbeitet bereits seit längerem über das Pensionsalter hinaus. Zudem muss das Spital eine neue Pflegeleitung suchen; die Leiterin Pflegedienst Roberta Balatti verlässt das Spital auf Ende Januar 2019.

Praxis, Pflege, Notfall und Rettungsdienst

Das Centro Sanitario Bregaglia soll die medizinische Grundversorgung der Bevölkerung und der Gäste des Bergells gewährleisten. Die Einrichtung steht auf der Bündner Spitalliste und verzeichnet jährlich über 6'000 ambulante Konsultationen. Das Gesundheitszentrum mit rund 50 Mitarbeitenden verbindet eine ambulante Praxis mit einem Spital mit Akut-, Langzeitpflege- sowie Demenzabteilung und verfügt über einen Notfall- und Rettungsdienst.

Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

KSGL: Neuer Leiter der Kardiologie

Matthias Nägele vom Universitätsspital Zürich folgt auf Michael Mutter.

image

Kantonsspital Graubünden: Neue Leiterin Bildung

Andrea Deiss Candrian wechselt von der Insel Gruppe ans KSGR.

image

Neue Chefärztin in Aarberg kommt vom Universitätsspital Zürich

Andrea Daniels wird Chefärztin der Inneren Medizin am Spital Aarberg. Sie ist die Nachfolgerin von Ernst Lipp, der im September pensioniert wird.

image

Landesspital Liechtenstein: Neues Mitglied der Spitalleitung

Nicole Schumacher kommt vom Kantonsspital Graubünden und übernimmt die Bereichsleitung Pflege.

image

Andrea Rytz verlässt die Schulthess-Klinik

Die Direktorin sucht neue berufliche Herausforderungen – wo, ist noch offen. Die Nachfolgesuche läuft bereits.

image

Insel: Neuer Chefarzt an der Universitätsklinik für Neurologie

Kaspar Schindler ist seit 2018 schon Mitglied der Klinikleitung. Nun wird er Chefarzt im Bereich Epilepsie und Schlaf.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.