Der Josef Steiner Krebsforschungspreis geht nach Holland

Jacco van Rheenen erhält eine Million Franken für seine Forschungen zur Metastasierung von Tumorzellen.

, 13. Oktober 2017 um 20:13
image
  • forschung
  • onkologie
  • personelles
In der Aula der Universität Bern wurde heute der Dr. Josef Steiner Krebsforschungspreis verliehen. Als Preisträger bestimmte der Stiftungsrat Jacco van Rheenen vom Hubrecht Institute der Universität Utrecht.
Der Preis würdigt von Rheenens Forschungsergebnisse über die Mechanismen der Metastasierung von Tumorzellen in lebenden Tieren. «Mit einer beeindruckenden Kombination von genetischen Modellen und intravitaler Bildgebung konnte er das dynamische Verhalten und das Schicksal einzelner Tumorzellen in Primärtumoren und an entfernten Organen visualisieren», schreibt die Josef-Steiner-Krebsstiftung in der Begründung. «Diese Ergebnisse haben die Tragweite der Zell-Zell-Kommunikation über grössere Distanzen und der Tumorzellplastizität für die Metastasierung offenbart und neue Zielproteine für Anti-Krebs-Strategien aufgedeckt.»

Zu den wissenschaftlichen Veröffentlichungen von Jacco van Rheenen

Der vom Bieler Apotheker Josef Steiner in den Achtzigerjahren testamentarisch gestiftete Forschungspreis ist mit einer Million Franken dotiert; er wird alle zwei Jahre vergeben und nun zum 20. Mal ausgerichtet. Der letzte Preis, vergeben im Oktober 2015, ging an Andrea Alimonti vom Onkologiezentrum der Italienischen Schweiz in Bellinzona. 
Der Preisträger oder die Preisträgerin erhält zusätzlich zur Forschungsunterstützung eine persönliche Anerkennung in Höhe von 50'000 Franken.

«Bahnbrechende Methoden»

«Jacco van Rheenen hat die Krebsforschung in den letzten Jahren durch die Entwicklung bahnbrechender Methoden massgeblich vorangetrieben», sagt Stephan Rohr vom Berner Institut für Physiologie und Präsident des Stiftungsrates. «Wir sind davon überzeugt, dass er mit der Preissumme weitere wichtige Erkenntnisse zu neuen Anti-Krebs-Strategien gewinnen kann.»
Der Stiftungsrat der Dr. Josef Steiner Krebsstiftung setzt sich zusammen aus je einem amtierenden Professor der Physiologischen Institute der Universitäten Bern, Genf und Zürich. Das Berner Mitglied führt den Vorsitz.

Ein Porträt von Jacco van Rheenen und seiner Forschung:

Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Stefan Lichtensteiger wird CEO der Winterthurer Psychiatrie

Nach einem halben Jahr als zwischenzeitlicher Direktor ist er definitiv ernannt worden: Der ehemalige Chef des St. Galler Kantonsspitals leitet nun die IPW.

image

KSGL: Alexander Penssler wird CEO

Alexander Penssler übernimmt die Leitung des Kantonsspitals Glarus von Stephanie Hackethal. Bislang leitete er die Integrierte Psychiatrie Winterthur – Zürcher Unterland.

image

H+ strukturiert Geschäftsbereich Tarife neu

Der Spitalverband H+ trennt die stationären und ambulanten Tarifthemen künftig in zwei Abteilungen. Roger Scherrer übernimmt per 1. Juni 2026 die Leitung des Geschäftsbereichs und wird Mitglied der Geschäftsleitung.

image

Zollikerberg: Chefarztwechsel in der Klinik für Innere Medizin

Ab Juli 2026 übernimmt Gregor Lindner die Klinik für Innere Medizin am Spital Zollikerberg von Ludwig Theodor Heuss, der die Abteilung 18 Jahre lang geleitet hat.

image

KSA: Neuer Leitender Arzt in der Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie

Riccardo Schweizer wird Leitender Arzt in der Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie am Kantonsspital Aarau – mit Schwerpunkt auf rekonstruktiver Brust- und Lymphchirurgie.

image

Spital Thusis: Neuer Chefarzt für Chirurgie und Orthopädie

Christian Schrofer übernimmt die Leitung der Chirurgie und Orthopädie am Spital Thusis und führt die bislang getrennten Abteilungen künftig gemeinsam.

Vom gleichen Autor

image

Spital heilt, Oper glänzt – und beide kosten

Wir vergleichen das Kispi Zürich mit dem Opernhaus Zürich. Geht das? Durchaus. Denn beide haben dieselbe Aufgabe: zu funktionieren, wo Wirtschaftlichkeit an Grenzen stösst.

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.