Neue Liste: Die besten Spitäler der Deutschschweiz

Bei einem neuen Spitalvergleich wurde der Durchschnitt diverser Ergebnis-Kennzahlen errechnet. Dabei punkteten vor allem die Privatkliniken. Der Spitzenreiter kommt aus dem Aargau.

, 9. September 2016 um 15:05
image
  • spital
  • spitalvergleich
  • gesundheitszentrum fricktal
Es mangelt in der Schweiz ja wirklich nicht an Spitalvergleichen und Spital-Messaktionen. Aber dass eine kategorische Liste der «besten Spitäler» erarbeitet und propagiert wird, ist doch neu. Seit heute gibt es solch ein Ranking, zumindest für die Deutschschweiz.
Und man muss sagen: Die «Spital-Bestenliste 2016 der Deutschschweiz» ist nachvollziehbar erarbeitet. Hinter dem Projekt steht der Verein Spitalvergleich Schweiz (siehe unten), und berücksichtigt wurden anerkannte Qualitäts-Faktoren wie Infektionsraten, Mortalität oder Patientenzufriedenheit.
Und siehe da: Ganz oben landet nicht etwa eine der grossen Universitätskliniken, auch nicht eine vornehme Privatklinik – sondern das Gesundheitszentrum Fricktal in Rheinfelden. Es holte einen Durchschnittswert von 4,1 (bei einem Maximum von 5).

Die ganze Rangliste:


  1. Gesundheitszentrum Fricktal, Rheinfelden
  2. Lindenhofspital Bern
  3. Hirslanden Klinik am Rosenberg, Heiden
  4. St. Claraspital, Basel
  5. Luzerner Kantonsspital, Standort Wolhusen
  6. Regionalspital Emmental, Burgdorf
  7. Schulthess Klinik, Zürich
  8. Uniklinik Balgrist, Zürich
  9. Privatklinik Linde, Biel
  10. Hirslanden-Klinik Beau-Site, Bern
  11. Hirslanden-Klinik St. Anna, Luzern
  12. Klinik Villa im Park, Rothrist (Swiss Medical Network)
  13. Insel Gruppe (ehem. Spital Netz Bern)
  14. Spital STS AG, Standort Thun
  15. Asana Spital Leuggern
  16. Kantonsspital Obwalden, Sarnen
  17. Sonnenhofspital, Bern (Lindenhof-Gruppe)
  18. Klinik Arlesheim (vorm. I.Wegmann/Lukas Klinik)
  19. Klinik Hirslanden, Zürich
  20. Spital Herisau, Appenzell Ausserrhoden (SVAR)

Es fällt auf, dass sich insbesondere Privatkliniken in dieser Aufstellung herausragender Akutspitäler häufen: 17 der «Top 20» haben eine private Trägerschaft. Und wie der Blick auf die Details der Rangierung zeigt, liegt dies nicht alleine an der Patientenzufriedenheit (die viel über den Serviceaspekt sagt), sondern auch an medizinischen Leistungsdaten. 
Bei den bestbewerteten öffentlichen Spitälern wiederum ragen Häuser mit regionaler Verwurzelung heraus, während keines der drei Deutschschweizer Universitätsspitäler einen Platz unter den ersten 20 erreicht: Das bestklassierte Unispital ist das Inselspital, Rang 35.

Wer steht hinter dem Spital-Ranking?

Der Verein Spitalvergleich Schweiz wurde im Oktober 2015 gegründet. Er betreibt die Vergleichsplattformen «welches-spital.ch» und «welches-pflegeheim.ch»
Die Sites und Vergleiche werden ehrenamtlich betrieben – im Sinne des Vereinszwecks, welcher «die Förderung der Transparenz für Patienten über die Angebote des schweizerischen Gesundheitswesens» anstrebt. Der Verein ist nicht profitorientiert und hat keine Interessenbindungen (zu den Statuten). An der Spitze steht die Pharmazeutin Manuela Gschwend.  

Zur Methodik

Die «Spital-Bestenliste 2016 Deutschschweiz» beruht auf dem Durchschnitt aller Ergebnis-Kennzahlen, welche ein Spital liefert: Rate postoperativer Infektionen (ANQ/Swissnoso); Rate an Todesfällen (BAG); Rate an Spital-Dekubitus (ANQ); Patientenzufriedenheit (ANQ). Berücksichtigt werden akutsomatische Spitäler der Deutschschweiz, zu denen mindestens drei gesamtschweizerisch vergleichbare Kennzahlen zur Ergebnisqualität vorliegen.
image
Als Karte: Beste Spitäler Deutschschweiz 2016 (Grafik: Verein Spitalvergleich Schweiz)
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Spital Lachen rückt die Gefässmedizin ins Zentrum

Gefässerkrankungen sind verbreitet und können Menschen jeden Alters betreffen. Unbehandelt können schwerwiegende Komplikationen wie Gefässverschlüsse oder Organschäden folgen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ist essenziell – genau hier kommt das Gefässzentrum des Spitals Lachen ins Spiel.

image

Die digitalisierte Patient Journey in der Lindenhofgruppe

Die digitale Patient Journey ist in Schweizer Spitälern etabliert. Sie erleichtert Patient:innen die Planung, Vorbereitung und Begleitung rund um den Spitalaufenthalt und entlastet das medizinische Personal – besonders bei psychisch belastenden Situationen im Vorfeld.

image

Innovative Kinderradiologie am Kantonsspital Baden

Das Kantonsspital Baden setzt in seinem Neubau neue Massstäbe in der patientenfreundlichen Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Die Kinderradiologie bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen und arbeitet eng mit anderen Fachbereichen zusammen.

image

Co-Creation im Gesundheitswesen

Zippsafe revolutioniert mit seinen Produkten das Gesundheitswesen. Ein platzsparendes Spindsystem optimiert Personalumkleiden, während ZippBag und ZippScan den Umgang mit Patienteneigentum verbessern. Erfahren Sie, wie die Produkte durch enge Zusammenarbeit mit Schweizer Spitälern entwickelt wurden.

image

Effiziente Desinfektion: Plastikfrei & nachhaltig

Die Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues bieten nachhaltige und effektive Desinfektion. Sie bestehen aus 100% plastikfreien Cellulosetücher und reduzieren CO₂-Emissionen um 25% pro Packung. Mit hoher Reissfestigkeit, grosser Reichweite und Hautverträglichkeit sind sie optimal für Hygiene und Umwelt.

image

Wenn die KI sagt, dass es Zeit ist fürs Hospiz

In einem US-Spital läuft ein heikler Test: Ein Künstliche-Intelligenz-Programm eruiert Patienten für Palliative Care.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.