Frankreich: Weiterer Todesfall führt zur Schliessung einer Chirurgie

Ein verdächtiger Todesfall in Frankreich hat eine Spitalleitung in den Vogesen veranlasst, alle chirurgischen Eingriffe einzustellen.

, 6. Oktober 2023 um 11:53
image
Das Spital steht seit 2022 im Mittelpunkt von 12 Beschwerden von Patientenfamilien. | Google Maps
Ein weiterer tragischer Vorfall erschüttert derzeit ein Spital in den französischen Vogesen. Am Dienstag ist eine Patientin unter mysteriösen Umständen im Spital von Remiremont gestorben, das bereits seit 2022 mit Beschwerden von Patientenfamilien konfrontiert ist. Als Konsequenz hat das Spital, das sich rund 180 Kilometer von Basel befindet, nun drastische Massnahmen ergriffen: Wie die Zeitung «Le Matin» berichtet, wurden alle nicht dringenden chirurgischen Eingriffe vorübergehend ausgesetzt.
Die Entscheidung, die Operationen auszusetzen, wurde von der Spitalleitung mit dem «unerwarteten Tod eines Patienten während einer Operation» begründet. Sie betonen, dass diese Entscheidung vor dem Hintergrund der anhaltenden Beschwerden und der allgemeinen Situation getroffen wurde. Bis mindestens nächsten Mittwoch werden nur Notoperationen durchgeführt, die endgültige Entscheidung über die Wiederaufnahme des Betriebs soll erst am 11. Oktober fallen.

Bereits sieben Todesfälle

Diese beunruhigende Situation hat eine Untersuchung ausgelöst, deren Ziel es ist, «die medizinischen und chirurgischen Verfahren zu analysieren und sicherzustellen, dass sie den Standards der Einrichtung entsprechen», um die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten.
Bemerkenswert ist, dass das Centre hospitalier de Remiremont seit 2022 mit insgesamt 12 Beschwerden von Patientenfamilien konfrontiert wurde. Mindestens sieben dieser Beschwerden wurden von Familien eingereicht, deren Angehörige unter verdächtigen Umständen verstorben sind. Die Spitalleitung steht somit unter dem Druck der Öffentlichkeit und der Behören, dringend Antworten und Lösungen zu finden.
  • spital
  • Chirurgie
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image
Gastbeitrag von André Plass

Eine unabhängige Anlaufstelle garantiert mehr Qualität

Unabhängige Qualitätskontroll- und Meldezentren fürs Gesundheitswesen könnten die Patientenversorgung stark verbessern.

image

KSA: Weiterer Abgang in der Geschäftsleitung

Sergio Baumann ist nicht länger beim Kantonsspital Aarau tätig: Der Betriebsleiter, der zeitweise als interimistischer CEO fungierte, hat sein Büro bereits geräumt.

image

Schulthess Klinik: Auszeichnung für die Schulter- und Ellbogenchirurgie

Philipp Moroder gewinnt den SECEC Grammont Award 2024.

image

Jede Notfall-Konsultation kostet 460 Franken

Notfallstationen werden immer öfter besucht. Eine Obsan-Studie bietet neue Zahlen dazu. Zum Beispiel: 777'000 Personen begaben sich dreimal in einem Jahr auf den Spital-Notfall.

image

Zürcher Krankenhäuser und Versicherer haben sich geeinigt

Nun ist ein jahrelanger Streit beendet: Die Zürcher Spitäler vereinbaren mit Helsana, Sanitas und KPT einen Taxpunktwert von 93 Rappen - ein Kompromiss.

image

Balgrist-Team behandelt im Spital Männedorf

Das Spital Männedorf hat eine neue Klinik für Orthopädie und Traumatologie. Das Team kommt vom Balgrist.

Vom gleichen Autor

image

Kantonsspital Glarus verliert GL-Mitglied

Thomas Kühnis, Chef der Finanzen, Informatik und Betriebe, verlässt nach neun Jahren die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Glarus.

image

Neue Ärzte-Tarife auf dem Weg zur Genehmigung

Die Tarifpartner beantragen wie geplant die Genehmigung eines Tarifsystems aus ambulanten Pauschalen und Tardoc.

image

Schatten über dem Verkauf des Spitals Flawil

Wurden beim Verkauf des Spitals Flawil die Vertragspartner getäuscht? Mehrere Kantonsparlamentarier verlangen Antworten von der St.Galler Regierung.