Das Spital Wallis weist einen hohen Verlust aus

Das Spital Wallis hat das Geschäftsjahr 2022 mit einem deutlichen Minus von 7,8 Millionen Franken abgeschlossen.

, 13. Juni 2023 um 10:30
image
Auch im Spital Wallis wurden aufgrund des Fachkräftemangels Operationssäle geschlossen. | Screenshot Geschäftsbericht
Nach einem Gewinn von 0,9 Millionen Franken im Vorjahr weist das Spital Wallis für das vergangene Geschäftsjahr einen Verlust von 7,8 Millionen Franken aus. Die Ebitdar-Marge sank von 6,9 Prozent im Vorjahr auf 4,98 Prozent.
Ein wesentlicher Grund für das negative Ergebnis waren die gestiegenen Betriebs- und Personalkosten, wie aus dem aktuellen Geschäftsbericht hervorgeht. Zudem sah sich das Spital mit einem Fachkräftemangel konfrontiert, der zur Schliessung mehrerer Operationssäle und damit zum Wegfall wichtiger Einnahmequellen führte.

Ruf nach dem Engagement des Staates

Die finanzielle Situation des Spitals wurde jedoch durch eine Covid-Kompensation des Kantons in Höhe von 6 Millionen Franken entschärft. Diese Subvention ermöglichte es dem Spital, das Investitionsniveau aufrechtzuerhalten, um die Ausbauprojekte der Spitäler Sitten und Brig fortzusetzen.
Die Spitalverantwortlichen stellen fest, dass der finanzielle Druck auf das Spital immer grösser wird und nicht nachlassen dürfte, weshalb das finanzielle Engagement des Staates immer wichtiger wird, um den Auftrag des Spital Wallis langfristig zu sichern.
Kennzahlen im Vergleich
2022
2021
+/–
Fälle ambulant
633 000
680 000
–6,9 %
Fälle stationär
40 000
40 400
–1 %
Case-Mix-Index
1.09
1.05
3,8 %
Betriebsertrag
816 Mio. Fr.
791,7 Mio. Fr.
3 %
Personalaufwand
544,4 Mio. Fr.
518,0 Mio. Fr.
5 %
Gewinn/Verlust
–7,8 Mio. Fr.
0,9 Mio. Fr.

Ebitdar-Marge
4.98 %
6.9 %

Vollzeitstellen
4 249
4 129
2,9 %

 

  • Geschäftsbericht 2022

  • spital
  • spital wallis
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

USZ macht Verlust von 49 Millionen Franken

Verantwortlich dafür sind unter anderem inflations- und lohnbedingte Kosten. Zudem mussten Betten gesperrt werden.

image

Auch das KSW schreibt tiefrote Zahlen

Hier betrug das Minus im vergangenen Jahr 49,5 Millionen Franken.

image

...und auch das Stadtspital Zürich reiht sich ein

Es verzeichnet einen Verlust von 39 Millionen Franken.

image

Kantonsspital Olten: Neuer Chefarzt Adipositaschirurgie

Urs Pfefferkorn übernimmt gleichzeitig die Führung des Departements Operative Medizin.

image

SVAR: Rötere Zahlen auch in Ausserrhoden

Der Einsatz von mehr Fremdpersonal war offenbar ein wichtiger Faktor, der auf die Rentabilität drückte.

image

Wie relevant ist das GZO-Spital? Das soll das Gericht klären.

Das Spital in Wetzikon zieht die Kantonsregierung vors Verwaltungsgericht – und will belegen, dass es unverzichtbar ist.

Vom gleichen Autor

image

Kantonsspital Glarus verliert GL-Mitglied

Thomas Kühnis, Chef der Finanzen, Informatik und Betriebe, verlässt nach neun Jahren die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Glarus.

image

Neue Ärzte-Tarife auf dem Weg zur Genehmigung

Die Tarifpartner beantragen wie geplant die Genehmigung eines Tarifsystems aus ambulanten Pauschalen und Tardoc.

image

Schatten über dem Verkauf des Spitals Flawil

Wurden beim Verkauf des Spitals Flawil die Vertragspartner getäuscht? Mehrere Kantonsparlamentarier verlangen Antworten von der St.Galler Regierung.