So viele Organspenden wie noch nie

Die Stiftung Swisstransplant erklärt dies mit technischen und organisatorischen Verbesserungen.

, 23. Januar 2024 um 10:31
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In der Schweiz transplantierte Organe von verstorbenen Personen (inklusive importierte Organe aus dem Ausland). Total und je Organ  |  Quelle/Grafik: Swisstransplant.
In der Schweiz gab es 2023 so viele Organspender wie noch nie: Verglichen mit 2022 lag die Zahl um mehr als ein Fünftel (respektive um 22 Prozent) höher. Die Stiftung Swisstransplant erklärt dies mit diversen technischen und organisatorischen Entwicklungen.
So habe erstens eine neu eingeführte Unterstützung der Entnahmespitäler bei der Erkennung von potenziellen Organspendern durch den medizinischen Dienst von Swisstransplant gewirkt.
Zweitens werden seit Ende 2022 gewisse Herztransplantationen nach vorgängiger Ex-vivo-Herzperfusion durchgeführt; diese komplexe Technik ermöglicht es, die Herzfunktion ausserhalb des Körpers zu erhalten, um die Zeitspanne zwischen Organentnahme und Transplantation zu verlängern. Und deshalb können neu auch Herzen von Organspendenden im Hirntod nach Herz-Kreislauf-Stillstand (DCD) transplantiert werden. Im Jahr 2023 waren es neun Fälle.
Drittens habe der weitere Ausbau der DCD-Organspende in verschiedenen Spitälern ebenfalls zum Anstieg der Organspendezahlen beigetragen.
Die Systemumstellung auf die erweiterte Widerspruchslösung spielte indes noch keine Rolle: Sie wird ja frühstens 2026 erfolgen.
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Personen auf der Warteliste für eine Organspende, jeweils Ende Jahr  |  Grafik: Swisstransplant
Trotz der höheren Spenden-Zahl ist die Warteliste noch lang. Ende 2023 warteten 1'391 Personen auf mindestens ein Spendeorgan. Zum Vergleich: Ende 2022 waren es 1'442 gewesen. 92 Personen starben letztes Jahr auf der Warteliste – so viele wie noch nie.

Flavia Wasserfallen neue Stiftungsratspräsidentin

Seit Anfang 2024 leitet Flavia Wasserfallen den Stiftungsrat von Swisstransplant. Wasserfallen ist Politologin, Ständerätin des Kantons Bern, Verwaltungsrätin EWB und Präsidentin der Geliko. Zuvor führten Marina Carobbio Guscetti und die Vizepräsidenten Daniel Candinas und Markus Béchir das Gremium.


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