Es tönt etwas einfacher, als es ist: Das Universitätsspital Basel (USB) hat im eigenen 3D-Drucker eine künstliche Schädeldecke hergestellt und einem 46-jährigen Mann implantiert. Allerdings brauchte es dazu mehrjährige Forschung und Entwicklung. Denn Implantate müssen hohe internationale Standards für Medizinprodukte erfüllen.
Erstmals im Spital gedruckt
Nach eigenen Angaben ist das USB das erste Spital in Europa, das Implantate selber planen, fertigen und implantieren kann. Künstliche Schädeldecken aus dem 3D-Drucker gibt es zwar schon seit mehreren Jahren, aber die Spitäler stellen sie nicht selber her.
Schädeldecke löste sich auf
Der Patient, der nun mit der neuen Schädeldecke lebt, hatte 2019 einen Schlaganfall. Zur Behandlung musste seine Schädeldecke entfernt und wieder eingesetzt werden. Sie begann sich aber nach einigen Monaten aufzulösen.
Neuro- und Gesichtschirurgen zusammen
«Damit einher gingen starke Beschwerden und ein Einsinken des Schädels», schildern die Verantwortlichen. Der Leiter der Neurochirurgie, Raphael Guzman fertigte deshalb zusammen mit dem Team von Florian Thieringer, Chefarzt der Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie, einen Ersatz.
Dem Patienten geht es gut
Die künstliche Schädeldecke ist genau auf den Patienten zugeschnitten, entspricht den gesetzlichen Vorgaben und kann im Operationssaal eingesetzt werden. Einige Wochen nach der Operation ist der Patient wohlauf.