Selbst gemacht: Patient erhielt neue Schädeldecke

Das Basler Unispital hat einem Patienten eine künstliche Schädelplatte implantiert. Sie kommt aus dem spitaleigenen 3D-Drucker.

, 13. September 2023 um 08:38
image
So sieht die künstliche Schädeldecke aus dem 3D-Drucker aus. | zvg
Es tönt etwas einfacher, als es ist: Das Universitätsspital Basel (USB) hat im eigenen 3D-Drucker eine künstliche Schädeldecke hergestellt und einem 46-jährigen Mann implantiert. Allerdings brauchte es dazu mehrjährige Forschung und Entwicklung. Denn Implantate müssen hohe internationale Standards für Medizinprodukte erfüllen.

Erstmals im Spital gedruckt

Nach eigenen Angaben ist das USB das erste Spital in Europa, das Implantate selber planen, fertigen und implantieren kann. Künstliche Schädeldecken aus dem 3D-Drucker gibt es zwar schon seit mehreren Jahren, aber die Spitäler stellen sie nicht selber her.

Schädeldecke löste sich auf

Der Patient, der nun mit der neuen Schädeldecke lebt, hatte 2019 einen Schlaganfall. Zur Behandlung musste seine Schädeldecke entfernt und wieder eingesetzt werden. Sie begann sich aber nach einigen Monaten aufzulösen.

Neuro- und Gesichtschirurgen zusammen

«Damit einher gingen starke Beschwerden und ein Einsinken des Schädels», schildern die Verantwortlichen. Der Leiter der Neurochirurgie, Raphael Guzman fertigte deshalb zusammen mit dem Team von Florian Thieringer, Chefarzt der Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie, einen Ersatz.

Dem Patienten geht es gut

Die künstliche Schädeldecke ist genau auf den Patienten zugeschnitten, entspricht den gesetzlichen Vorgaben und kann im Operationssaal eingesetzt werden. Einige Wochen nach der Operation ist der Patient wohlauf.
  • spital
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

GZO Spital Wetzikon: Schon redet man von «alternativen Nutzungen» 

Der Neubau ist zu fast drei Vierteln fertig – nun sprang der Generalunternehmer Steiner AG ab. Wie also weiter?

image

Spital Wetzikon: Und noch ein GL-Mitglied weniger

Letzte Woche Urs Eriksson, heute Judith Schürmeyer – wieder hat ein Geschäftsleitungs-Mitglied das GZO Spital verlassen. Interimistisch übernimmt Susanna Oechslin.

image

Spital-Roboter: Science Fiction oder schon bald Normalität?

Indoor-Roboter können das Pflegepersonal entlasten und die Wirtschaftlichkeit im Spital verbessern. Semir Redjepi, Head of Robotics der Post im Interview.

image

Spital-CEO wird Präsident der Krebsliga Bern

Kristian Schneider übernimmt das Amt zusätzlich zu seiner Funktion als CEO des Spitalzentrums Biel.

image

KSOW: Stabile Patientenzahlen, höhere Erträge

Fachkräftemangel, Teuerung und starre Tarife – diese Faktoren brachten 2023 auch das Kantonsspital Obwalden in den roten Bereich.

image
Die Schlagzeile des Monats

«Es braucht einen runden Tisch fürs Gesundheitswesen»

In unserer Video-Kolumne befragt François Muller Persönlichkeiten aus der Branche zu aktuellen Fragen. Diesmal: Thierry Carrel.

Vom gleichen Autor

image

SVAR: Neu kann der Rettungsdienst innert zwei Minuten ausrücken

Vom neuen Standort in Hundwil ist das Appenzeller Rettungsteam fünf Prozent schneller vor Ort als früher von Herisau.

image

Kantonsspital Glarus ermuntert Patienten zu 900 Schritten

Von der Physiotherapie «verschrieben»: In Glarus sollen Patienten mindestens 500 Meter pro Tag zurücklegen.

image

Notfall des See-Spitals war stark ausgelastet

Die Schliessung des Spitals in Kilchberg zeigt Wirkung: Nun hat das Spital in Horgen mehr Patienten, macht aber doch ein Defizit.