Bis 2025 steigen die Gesundheits-Ausgaben auf fast 100 Milliarden Franken

Vor allem bei Prävention, Verwaltung und Reha werden die Kosten in den nächsten Jahren klar zulegen: Dies erwartet die Konjunkturforschungsstelle der ETH.

, 7. November 2023 um 10:33
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Administration bleibt der Boombereich im Gesundheitswesen – der Detailhandel wächst eher wenig. Bild: Tbel Abuseridze on Unsplash
Im vergangenen Jahr 2022 dürften die Gesundheitsausgaben in der Schweiz um 2,4 Prozent gewachsen sein, dieses Jahr sollte der Zuwachs sogar satte 4,1 Prozent betragen: Das errechnete die Konjunkturforschungsstelle der ETH.
In ihrer jährlichen Gesundheitsausgaben-Prognose, welche die KOF gemeinsam mit dem Vergleichsdienst Comparis erarbeitet, sichten die Forscher aber auch eine gewisse Einpendelung: Im Zeitraum 2022 bis 2025 sollten die Gesundheitsausgaben um durchschnittlich 3,3 Prozent zulegen – nach 3,1 Prozent in den vergangenen Jahren respektive nach 3,5 Prozent im Zeitraum 2002 bis 2011.
Am Ende dürfte die Schweiz im Jahr 2025 gut 98 Milliarden Franken für die Gesundheit ausgeben.
Bemerkenswert ist nun aber, wo das Kostenwachstum in den nächsten Jahren stattfindet. Laut der KOF-Studie ist dies in den Bereichen Prävention, Verwaltung und Rehabilitation – hier werde der Anstieg am stärksten ausfallen.
Unterdurchschnittlich steigen sollten die Kosten indes unter anderem bei den stationären Behandlungen und in der Langzeitpflege. Die Kategorien «Ambulante Kurativbehandlung» und «Gesundheitsgüter» liegen beim Kostenanstieg im Mittelfeld, so der Bericht weiter.
Zur Studie & Mitteilung der Kof/ETH
Dazu passen dann auch die Verhältnisse, wenn man die Kostenentwicklung nach Leistungserbringern aufschlüsselt: Bei den Spitälern sollten die Gesundheitsausgaben in den nächsten drei Jahren um jeweils 3,0 Prozent wachsen (also unterdurchschnittlich); bei den Arztpraxen erwarten die Experten ein jährliches Plus von 3,1 Prozent (also ebenfalls unterm Schnitt von 3,2 Prozent). Klar überdurchschnittlich dürfte die Kostenentwicklung dann aber bei unterstützenden Dienstleistungen sein (5,3 Prozent, beispielsweise Spitex), ferner in der Kategorie «Leistungen des Staates» (7,9 Prozent).

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