Unia-Kampagne gegen Personalmangel in Pflege und Betreuung

Mindestlöhne, Zulagen, Regeln für Schichtarbeit: Die Gewerkschaft will, dass dies in Gesamtarbeits-Verträgen für Pflegeheime festgeschrieben wird.

, 5. Oktober 2015 um 12:33
image
  • personalmangel
  • pflege
An der nationalen Branchenkonferenz Langzeitpflege und Betreuung der Gewerkschaft Unia in Bern beschlossen die rund 60 Delegierten eine Kampagne für mehr Personal. Zudem verabschiedeten sie das Manifest für gute Pflege und Betreuung.
Die Hauptforderung darin: Um die Arbeitsbedingungen in der Branche zu verbessern, braucht es flächendeckende Gesamtarbeitsverträge.
«Die Heime arbeiten mit immer weniger Personal. Einzelne Pflegende sind für immer mehr Bewohnerinnen und Bewohner zuständig. Dies führt zu krankheitsbedingten Ausfällen und Berufsausstiegen»,  berichtete Michèle Wirth, Pflegefachfrau in einem Heim im Kanton Bern. 


  • Zum Unia-Manifest: «Gute Pflege braucht gute Arbeitsbedingungen»

In den nächsten Wochen lanciert die Gewerkschaft nun eine schweizweite Kampagne für mehr Personal. Zugleich verabschiedete die Branchenkonferenz die definitive Version des Manifests für bessere Pflegebedingungen. Die flächendeckenden Gesamtarbeitsverträge, die darin gefordert werden, sollen verbindliche Mindestlöhne, anständige Zulagen und Regeln für Schichtarbeit festschreiben. 
Weiter fordert die Gewerkschaft auch Änderungen beim Finanzierungssystem: «Es braucht mehr Gelder von Seiten der Politik und der Krankenkassen.»
Die Branchenkonferenz ist das höchste Gremium der über 6000 in der Gewerkschaft Unia organisierten Beschäftigten aus dem Gesundheits- und Sozialbereich. Sie findet zweimal jährlich statt.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Falsch verstanden? Spitex-Firma legt offen, wie sie Angehörige anstellt

Spitex-Firmen, die pflegende Angehörige anstellen, werden oft kritisiert. Weil einige Missverständnisse im Umlauf seien, sagt die Firmen-Chefin eines solchen Unternehmens.

image

BAB: Pflege-Berufsverband protestiert gegen Zürcher Kontroll-Pläne

Die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich fordert bei Spitex und Spitälern zusätzliche Papiere – mit Millionen-Mehrkosten für die Leistungserbringer.

image

Mobiles Waschbecken: Game-Changer in der Pflege

Das mobile Waschbecken erlaubt bettlägerigen Personen mehr Selbstständigkeit bei der Körperpflege. Damit fördert es Selbstwertgefühl sowie Wohlbefinden und entlastet zudem das Pflegepersonal. Durch seine smarte Konstruktion erfüllt es höchste Hygienestandards.

image

Zurzach Care: Freude als Schlüssel zum Erfolg

Andreas Sindlgruber ist Teamleiter der Pflege in der ZURZACH Care Rehaklinik Limmattal in Schlieren. Sein Weg dorthin war alles andere als gewöhnlich.

image

Pflegende Angehörige: Diese Regeln gelten für die Spitex-Betriebe

Die Association Spitex privée Suisse hat einen «Code of Conduct» erarbeitet. Er soll auch als Grundlage für gesetzliche Regelungen dienen.

image

Spital Muri sucht neues Mitglied der Spitalleitung

Pflege-Chefin Beatrice Zeindler wird das Regionalspital im kommenden Frühjahr verlassen.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.