Uni Zürich: Direktorin Universitäre Medizin aufgegleist

Der Universitätsrat schlägt eine Einerkandidatur vor: Die USZ-Anästhesiologin Beatrice Beck Schimmer soll oberste Chefin der Medizinischen Fakultät werden.

, 31. Januar 2018 um 11:05
image
Im Sommer 2015 beschloss der Zürcher Regierungsrat, dass ein Direktor oder eine «Direktorin Universitäre Medizin» in die Spitze der Uni Zürich einziehen soll. Damit soll insbesondere die Kooperation von Universität und Universitätsspital verbessert werden; Bildungsdirektorin Silvia Steiner verwies dabei etwa auf ein warnendes Beispiel, wo ein Forschungsstreit 2012 zur Freistellung eines Arztes am USZ geführt hatte.
Jetzt ist die Spitzenkandidatin für das Amt der Direktorin Universitäre Medizin Zürich bestimmt; der Universitätsrat schlägt dem Senat eine Einerkandidatur vor: Beatrice Beck Schimmer, ordentliche Professorin für Anästhesiologie an der Universität Zürich.

Vierjährige Amtszeit

Beatrice Beck Schimmer wird in den nächsten Wochen zu Hearings eingeladen; der Senat soll dann im April entscheiden. Die Wahl gilt für eine vierjährige Amtszeit von 2018 bis 2022, die Direktorin wird auch Mitglied der sechsköpfigen Universitätsleitung sein.
Die Direktorin UZMH, so die Abkürzung, leitet den Querschnittsbereich Medizin und steht der Medizinischen Fakultät und deren Direktorium vor.

Strategische Weiterentwicklung

Zu den Hauptaufgaben gehört die strategische Weiterentwicklung der Universitären Medizin im Verbund von Uni, ETH und den universitären Spitälern. Insbesondere geht es um die Ausrichtung aller UMZH-Institutionen auf eine gemeinsame Dachstrategie in Forschung, Lehre, Nachwuchsförderung und Gesundheitsversorgung.
Beatrice Beck Schimmer studierte und promovierte in Bern und durchlief unter anderem Ausbildungen in Ann Arbor, Michigan, sowie am USZ. Seit 2005 arbeitet sie als Leitende Ärztin am Unispital Zürich, seit 2009 ist sie Ausserordentliche Professorin für Anästhesiologie in Zürich.

  • Zu den wissenschaftlichen Publikationen von Beatrice Beck Schimmer

In einem ersten Schritt hatte die Universität Zürich im Herbst 2016 ein «Prorektorat Medizin» geschaffen. Diesem Prorektorat wurden die Geschäfte der medizinischen Fakultät und die Hochschulmedizin Zürich zugeordnet, auch sollte dort die Kooperation der Unimedizin stattfinden. Kurz: Es ist eine Funktion, welche informell den Aufgaben des jetzt ausgeschriebenen «Direktors/in Universitäre Medizin» sehr nahe kommt. Die Stelle übernahm Christoph Hock im August 2017. 


Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Todesfall vor geschlossener Notaufnahme: Ermittlungen eingestellt

Im Jahr 2020 verstarb eine Person vor der Notaufnahme des Freiburger Spitals in Tafers, die zu war. Doch selbst bei geöffneter Station hätte das medizinische Team die Patientin nicht retten können.

image

Das ist der neue Chefarzt der Berner Herzchirurgie

Alexander Kadner, langjähriger Kaderarzt der Insel Gruppe, wird neuer Chefarzt an der Berner Universitätsklinik für Herzchirurgie.

image

Solothurner Spitäler müssen neuen CEO suchen

Die Solothurner Spitäler stehen vor der Aufgabe, einen neuen CEO zu finden. Martin Häusermann beabsichtigt, im nächsten Jahr von seinem Amt zurückzutreten.

image

Swiss Medical Network: Eigentümer im Visier der Börsenaufsicht

Die Schweizer Börse hat eine Untersuchung gegen die Beteiligungsgesellschaft Aevis Victoria eröffnet, zu der auch die Privatklinik-Gruppe Swiss Medical Network gehört. Es geht um börsenkursrelevante Tatsachen.

image

«Gewalt findet oft unter dem Radar statt»

Eine Umfrage von Medinside zeigt: verbale und körperliche Gewalt in Schweizer Spitälern nimmt weiter zu, Zahlen werden jedoch kaum erfasst.

image

Saanen plant Luxusklinik mit Hausärzten

Neben dem Nobelkurort Gstaad könnte eine Privatklinik mit Spitzenmedizin für Gutbetuchte entstehen. Samt einer Hausarztpraxis für Einheimische.

Vom gleichen Autor

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.

image

Wer will bei den Helios-Kliniken einsteigen?

Der deutsche Healthcare-Konzern Fresenius sucht offenbar Interessenten für den Privatspital-Riesen Helios.

image

Deutschland: Investment-Firmen schlucken hunderte Arztpraxen

Medizin wird zur Spielwiese für internationale Fonds-Gesellschaften. Ärzte fürchten, dass sie zu Zulieferern degradiert werden.