Swiss Medical Network: Gewerkschafter überschritten Grenzen

Im Zusammenhang mit einem Streik beim Hôpital de la Providence vor über drei Jahren hat ein Gericht vier Gewerkschafter für schuldig befunden. Allerdings kommen sie straffrei davon.

, 11. August 2016 um 08:21
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Zum Jahresende 2012 kam es beim Neuenburger Hôpital de la Providence, einer Klinik der Swiss Medical Network (SMN), zu einem Gewerkschaftsstreik. Dabei betitelten Gewerkschafter die Klinik-Leitung auf Flugblättern als «abscheulich» und bezeichnete deren Verhalten als «Gangster-Praktiken».
Nun hat das Bezirksgericht du Littoral et du Val-de-Travers vier Gewerkschafter der Verleumdung für schuldig befunden. «Die Angeklagten müssen verstehen, dass es auch im Rahmen eines legitimen Gewerkschaftskampfes Grenzen gibt, was gesagt und geschrieben werden kann», heisst es im Urteil. Der Prozess ging auf eine Beschwerde der Privatklinikgruppe zurück.

Strafloses Schuld-Eingeständnis

Auf eine Bestrafung verzichtete das Gericht allerdings. Für SMN ist dieser – laut dem Klinikverband in der Schweiz erstmalige – Entscheid «zufriedenstellend». Allerdings wird die Möglichkeit einer Berufung gegen die Strafbefreiung in Betracht gezogen, heisst es in der Mitteilung. 
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