Krankenkassen sollen Fitness-Abos bezahlen

Die Volksinitiative «Ja zur Bewegungsmedizin» ist lanciert: Danach müsste die Grundversicherung gewisse Sportprogramme zur Förderung der Herz-Kreislauf- und der muskuloskelettalen Gesundheit finanzieren.

, 8. Januar 2016 um 09:09
image
  • versicherer
  • politik
  • gesundheitskosten
Im Bundesblatt vom 22. Dezember wurde die Volksinitiative des SFGV lanciert, die Unterschriftensammlung für «Ja zur Bewegungsmedizin» – so der Name der Initiative – läuft. 
Der Schweizerische Fitness- und Gesundheitscenter-Verband SFGV will damit erreichen, dass statt Medikamenten vermehrt Angebote seiner Mitglieder eingesetzt werden.
Die Hauptaussagen des Initiativtextes lauten: 
Alle Menschen sollen «Unterstützung in Anspruch nehmen» können «für die Pflege eines gesunden Lebensstils und für die Gestaltung eines gesundheitsförderlichen Lebensumfelds.»

Training senkt Gesundheitskosten

Der Bund muss in der Folge Vorschriften erlassen «über die Übernahme, durch die obligatorische Krankenpflegeversicherung, der Kosten von zertifizierten Fitnessprogrammen, die sich positiv auf die Herz-Kreislauf- und die muskuloskelettale Gesundheit auswirken.»
Fitnesstraining sei oft die beste und günstigste Alternative zu Medikamenten oder Operationen, argumentiert das Initiativkomittee. Letztlich könnten dank Training viele öffentliche Gesundheitskosten gesenkt werden.
Mit der Ausschreibung im Bundesblatt läuft nun die 18 Monate-Frist, innert der die 100'000 Unterschriften für die Volksinitiative gesammelt werden müssen.

  • «Ja zur Bewegungsmedizin»: Der Initiativtext

Siehe auch: «Ärzte sollen Training verschreiben können»
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Neue Spitaltarife sollen Qualität belohnen

Der Nationalrat will qualitätsabhängige Spitaltarife ermöglichen.

image

Kopfprämien sind endgültig vom Tisch

Das Parlament will am bisherigen System festhalten: Alle sollen die gleichen Krankenkassenprämien zahlen – unabhängig vom Einkommen und Vermögen.

image

Bundesrat genehmigt neue Tarife – und schon hoffen alle auf Änderungen

Fachärzte, Privatspitäler und die Pharma-Industrie finden die Tarife «untauglich» und «schlecht konzipiert».

image

Bund soll Tomographie-Untersuchungen kontrollieren

Zu teure Untersuchungen: Die Eidgenössische Finanzkontrolle fordert mehr Aufsicht. Zu vieles liege im Ermessen der Ärzte und Ärztinnen.

image

Zuerst in die Apotheke statt in den Notfall

Das fordert GLP-Nationalrat und Pflegefachmann Patrick Hässig. Er befürwortet deshalb eine 50-Franken-Gebühr für unnötige Notfallbesuche.

image

Verhandlungen zwischen Versicherern und Spitälern: ein «halber Misserfolg»

In Genf gibt es keine Einigung bei den Zusatzversicherungen. Patienten erhalten für bestimmte Behandlungen keine Kosten mehr zurückerstattet.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.