Freiburg: Pflegepersonal soll nicht mehr Staatspersonal sein

In Freiburg prüft die Regierung, ob gewisse Angestellte des Kantonspitals HFR nicht mehr als staatliches Personal betrachtet werden könnten. Die Spitalleitung wäre offenbar dafür. Es geht, natürlich, ums Geld.

, 11. Januar 2017 um 13:00
image
  • freiburg
  • freiburger spital
  • spital
  • pflege
Staatlich oder privatisiert, öffentlich-rechtlich oder AG? Die Frage der staatlichen Einbindung der Kantonsspitäler entwickelt sich ja in vielen Kantonen zum Dauerbrenner. Eine interessante schildert dazu die «Liberté» aus Freiburg. Dort plant die Kantonsspital-Gruppe HFR, das Pflegepersonal künftig nicht mehr als Staatsangestellte einzuordnen.
Oder anders: Die Pflegefachleute des Freiburger Spitals sollen nicht mehr dem Gesetz über das Staatspersonal unterstellt sein.

Staatspersonal = Defizit

Die Idee ist nicht ganz neu, die Kantonsregierung hatte schon vor zwei Jahren eine Arbeitsgruppe mit der Prüfung dieser Frage beauftragt. Offiziell sind die Ergebnisse noch nicht bekannt. Die «Liberté» zitiert aber Bernard Fragnière, den Präsidenten der Staatspersonal-Verbände FEDE, mit der Einschätzung, dass der Verwaltungsrat des HFR bereits den Austritt aus dem Staatspersonal-Gesetz vorbereite.
Dieser Wunsch werde nun dadurch akuter, dass Freiburgs Kantonsspitalgruppe fürs laufende Jahr ein Defizit von 7,9 Millionen Franken erwartet. Und tatsächlich fällt etwas auf: Im Communiqué dazu erklärte der Verwaltungsrat die roten Zahlen mit Mehrkosten, die sich aus dem Gesetz über das Staatspersonal ergeben.
Und dazu gehört eben auch, dass das Pflegepersonal des Freiburger Spitals eher mehr verdient: Die Löhne dürften um 6 bis 10 Prozent über dem Schweizer Durchschnitt liegen, erfuhr die «Liberté» aus einem Staatsrats-Papier.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Pflege modern gedacht: ICN präsentiert neue Berufsbeschreibung

Der Internationale Pflegeverband ICN hat erstmals seit Jahrzehnten seine Definition von Pflege und Pflegefachleuten überarbeitet. Sie betont Selbstständigkeit, Verantwortung und Vielfalt des Berufs.

image

Fri-Santé: Der sozialmedizinische Bereitschaftsdienst gerät an seine Grenzen

In Freiburg pflegt und begleitet der Verein Fri-Santé Personen, die am meisten benachteiligt sind. Was beunruhigt und Fragen aufwirft: Die Zahl der Konsultationen steigt stark.

image

Stephan Bachmann wird Präsident von Curaviva Basel-Stadt

Der ehemalige Direktor von Rehab Basel löst im kommenden Jahr Veronica Schaller ab.

image

Eine Zusammenarbeit, vernetzt wie das Gefässsystem

Wie in den meisten anderen medizinischen Fachbereichen setzt das Spital Lachen auch in seinem Gefässzentrum auf eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Sie garantiert den Patientinnen und Patienten eine professionelle und ganzheitliche Diagnostik, Behandlung und Nachbehandlung.

image

Ein Jahr «Bülacher Modell»: Positive Auswirkungen auf Personal und Kosten

69 Prozent weniger Fluktuation, 1,2 Millionen Franken gespart, 90  Prozent zufriedenere Mitarbeitende: Das Spital Bülach zog eine Bilanz.

image

Pflegeoffensive in Zürich: Weniger Fluktuation, mehr Nachwuchs

Drei Jahre nach dem Start des Programms «Stärkung Pflege» zieht die Stadt Zürich Bilanz: Die Pflegeberufe seien spürbar attraktiver geworden.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.