Bauchchirurgie: Zwei Spitäler bündeln ihre Fälle

Bariatrische Chirurgie in Langenthal, Rektumresektion in Burgdorf: Das Spital Emmental und die Spital Region Oberaargau planen eine enge Zusammenarbeit.

, 18. Dezember 2017 um 11:10
image
Das Spital Emmental und die Spital Region Oberaargau (SRO) haben für ihre Spezialgebiete in der Bauchchirurgie eine Zusammenarbeit vereinbart. Eingriffe bei tiefliegenden Enddarm-Tumoren sollen künftig in Burgdorf durchgeführt werden, Operationen der bariatrischen Chirurgie in Langenthal – jeweils für Patienten aus beiden Einzugsgebieten.
Dazu gründen die Spitalunternehmen die «Viszeralchirurgie Emmental-Oberaargau». Die Vor- und Nachbehandlungen werden wie bisher wohnortsnah im «Stammspital» der Patienten durchgeführt.
Die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren (GDK) hatte Ende November eine Liste mit den Spitälern veröffentlicht, die weiterhin hochspezialisierte Viszeral-Operationen durchführen sollen. Die Liste – welche die Spitäler in Burgdorf und Langenthal nicht berücksichtigt – befindet sich nun in der Anhörung. Geht es nach dem Beschlussorgan für hochspezialisierte Medizin (HSM), sollen künftig nur jene Spitäler solche Eingriffe durchführen dürfen, die mindestens 12 Operationen sicherstellen können.

  • Mehr: Bauch-Chirurgie: Spitäler wehren sich gegen Einschränkungen.

Das Spital Emmental fokussiert sich in Burgdorf seit 2010 auf die Entfernung von Enddarm-Tumoren. Zur Konzentration der Eingriffe der tiefen Rektum-Chirurgie werden nun zusätzlich zu den Emmentaler Patienten auch Oberaargauer Patienten in Burgdorf operiert, letztere durch ein gemeinsames Operationsteam. Umgekehrt werden die Emmentaler Patienten für bariatrische Operationen in Burgdorf abgeklärt und in Langenthal am Referenzzentrum für bariatrische Chirurgie operiert.

Seit längerer Zeit geplant

Die beiden Chefärzte der Chirurgie – Thomas Kinsbergen im SRO und Stephan Vorburger im Spital Emmental – arbeiten seit längerer Zeit auf diesen Schritt hin. Zu einem späteren Zeitpunkt ist auch der Miteinbezug der viszeralchirurgischen Aus- und Weiterbildung vorgesehen.
Allerdings: Wie verhält sich das zum Entscheid des HSM-Beschlussorgans? Da das Spital Emmental alle Auflagen erfülle und zudem in der Qualität Spitzenwerte aufweise, erwartet es, dass es den Zuschlag für sein Spezialgebiet «tiefe Enddarmchirurgie» erneut erhalten wird, teilen die Spitäler mit.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Zürcher Krankenhäuser und Versicherer haben sich geeinigt

Nun ist ein jahrelanger Streit beendet: Die Zürcher Spitäler vereinbaren mit Helsana, Sanitas und KPT einen Taxpunktwert von 93 Rappen - ein Kompromiss.

image

Balgrist-Team behandelt im Spital Männedorf

Das Spital Männedorf hat eine neue Klinik für Orthopädie und Traumatologie. Das Team kommt vom Balgrist.

image

Solothurner Spitäler: Bericht zu CEO-Lohn bleibt vorerst geheim

Noch ist unklar, ob Zusatzzahlungen an den Ex-Chef der Solothurner Spitäler rechtens waren. Der Bericht dazu ist da - aber nicht öffentlich.

image

Kispi wegen «Riesenfete» kritisiert – doch die Köche arbeiten gratis

Das überschuldete Kinderspital Zürich feiere seinen Neubau mit einem Michelin-Sternkoch, schreibt ein Online-Medium provokativ.

image

Weitere Umstrukturierung bei Hirslanden – Thomas Bührer in die Konzernleitung

Die Spitalgruppe schafft intern eine neue «Region Mittelland». Damit sollen die Versorgerregionen auch näher an der Konzernleitung sein.

image

«Architektur kann zu Heilung beitragen»

Das neue Kinderspital Zürich wurde heute eingeweiht. Am 2. November nimmt es seinen Betrieb am neuen Standort auf.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.