Auch am Psychiatriezentrum Münsingen (PZM) ging die Covid-19-Pandemie nicht spurlos vorbei: Die 125-jährige Institution verzeichnete im vergangenen Jahr eine tiefere Auslastung als budgetiert wurde, wie dem Jahresbericht zu entnehmen ist. Einerseits mussten Betten für Covid-Behandlungs- und Quarantänestationen gesperrt werden, andererseits haben die Zuweisungen abgenommen. Trotzdem erzielte das PZM einen Gewinn von rund 3,6 Millionen Franken. 2019 waren es noch rund 4,4 Millionen Franken.
Mit rund 250 Betten und jährlich rund 3000 Patienten gehört das PZM zu den grössten psychiatrischen Kliniken der Schweiz. Neben dem Spitalbereich führt das PZM zwei Wohnheime mit 65 Betten für geistig und psychisch behinderte Erwachsene.
Tiefere Auslastung und mehr Betriebsaufwand
2020 verzeichnete das PZM im stationären Bereich (allgemeine und spezialisierte Psychiatrie) 2 171 Fälle – das sind 189 weniger als im 2019. Auch die Intensivwohngruppe sei tiefer ausgelastet gewesen als geplant und die prognostizierte Steigerung im ambulanten Bereich habe aufgrund der Pandemie ebenfalls nicht erreicht werden können, heisst es im Jahresbericht. Der gesamte Betriebsaufwand nahm mit rund 83 Millionen Franken im Vergleich zu 2019 um rund 3,8 Millionen Franken zu.
Trotz alledem betrug die Ebitda-Marge 7,1 Prozent. Dieses «gute Resultat» ist einem Sondereffekt zu verdanken: Es mussten rund 3,6 Millionen Franken Tarifrückstellungen aus den Jahren 2018 und 2019 aufgelöst werden. Ohne diesen Sondereffekt, steht im Bericht, wäre die Ebitda-Marge bei sehr tiefen 3,2 Prozent gelegen.