Nun hat YB eine eigene Klinik

Der Berner Fussball-Club Young Boys betreibt eine Hirslanden-Klinik. Die Zusammenarbeit von Sportclubs und Kliniken scheint vielversprechend.

, 8. November 2023 um 16:29
image
Gelb-schwarze Ansage: Martin Schober, Leiter des Medical Center Wankdorf   |   zvg
«Hirslanden und BSC Young Boys eröffnen Medical Center», frohlocken die Privatklinik-Gruppe und der Fussball-Club in einer gemeinsamen Medienmitteilung.
Das neue Zentrum beim Berner Wankdorf-Stadion sei eine Anlaufstelle «bei akuten Beschwerden nach einer Sportverletzung oder einem Ausrutscher auf der Treppe, bei wiederkehrenden oder gar chronischen Beschwerden im Knie oder an der Schulter, bei Sehnenproblemen oder Gelenksbeschwerden durch ein aktives Leben oder Sport».
Ab nächstem Jahr will das Medical Center auch Leistungsdiagnostik und Trainingsberatung sowie weitere Therapieangebote machen.

Der Leiter ist auch Teamarzt

Martin Schober ist der medizinische Leiter. Der orthopädische Chirurg mit Schwerpunkt Sportmedizin ist auch der Teamarzt der Frauenfussball-Nationalmannschaft.
Solche Verbindungen zwischen Spitzensport und Kliniken werden immer beliebter. So wird auch der FC Basel seit zwei Jahren von der Rennbahnklinik Muttenz medizinisch betreut.

Die «YB-Klinik»

Die Young Boys sind nun aber einen Schritt weiter gegangen: Der Sportclub hält am Medical Center von Hirslanden eine Minderheitsbeteiligung.
Die Partnerschaft dürfte einträglich sein. Hirslanden profitiert vom Ruf, eine «YB-Klinik» zu sein und wirbt für ihr Center sogar mit einem Arzt im YB-Leibchen. Wie viel solche Werbung für Hirslanden wert ist und was sie dem Sportclub dafür zahlt, sagt BSCYB-Sprecher Albert Staudenmann nicht.
Auch andere Sportclubs haben in letzter Zeit eine Zusammenarbeit mit Kliniken aufgenommen:
So haben die Eishockey-Spieler der Rapperswil-Jona-Lakers seit kurzem die Rosenklinik Rapperwil als Partner und dort ihre eigene Physiotherapie.
Der EHC St. Moritz hat seinen Clubarzt und die ganze medizinische Betreuung von der Klinik Gut.
Geschäftsführer des Medical Center Wankdorf wird Luigi-Riccardo Calendo. Er übernimmt die operative Leitung im Januar 2024.
Bislang war Calendo Mitglied der Geschäftsleitung der Klinik Lengg in Zürich: Seit Januar 2022 leitete dort den Bereich für ambulante und stationäre medizinische Therapien.
Neben seiner Ausbildung als Physiotherapeut hat er einen Master of Science in Physiotherapie und ergänzt diesen mit einem Master in Managed Health Care und einem MBA in General Management.

  • spital
  • hirslanden
  • sportmedizin
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

USZ macht Verlust von 49 Millionen Franken

Verantwortlich dafür sind unter anderem inflations- und lohnbedingte Kosten. Zudem mussten Betten gesperrt werden.

image

Auch das KSW schreibt tiefrote Zahlen

Hier betrug das Minus im vergangenen Jahr 49,5 Millionen Franken.

image

...und auch das Stadtspital Zürich reiht sich ein

Es verzeichnet einen Verlust von 39 Millionen Franken.

image

Kantonsspital Olten: Neuer Chefarzt Adipositaschirurgie

Urs Pfefferkorn übernimmt gleichzeitig die Führung des Departements Operative Medizin.

image

SVAR: Rötere Zahlen auch in Ausserrhoden

Der Einsatz von mehr Fremdpersonal war offenbar ein wichtiger Faktor, der auf die Rentabilität drückte.

image

Wie relevant ist das GZO-Spital? Das soll das Gericht klären.

Das Spital in Wetzikon zieht die Kantonsregierung vors Verwaltungsgericht – und will belegen, dass es unverzichtbar ist.

Vom gleichen Autor

image

SVAR: Neu kann der Rettungsdienst innert zwei Minuten ausrücken

Vom neuen Standort in Hundwil ist das Appenzeller Rettungsteam fünf Prozent schneller vor Ort als früher von Herisau.

image

Kantonsspital Glarus ermuntert Patienten zu 900 Schritten

Von der Physiotherapie «verschrieben»: In Glarus sollen Patienten mindestens 500 Meter pro Tag zurücklegen.

image

Notfall des See-Spitals war stark ausgelastet

Die Schliessung des Spitals in Kilchberg zeigt Wirkung: Nun hat das Spital in Horgen mehr Patienten, macht aber doch ein Defizit.