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Affenpocken: Epidemie auf dem Rückzug
Eine Analyse des Mpox-Ausbruchs in der Schweiz gibt erstmals Einblicke in den Verlauf der Epidemie und die Wirksamkeit der ergriffenen Massnahmen.
, 23. Oktober 2023 um 08:30Der Ausbruch von Mpox-Viren hatte kurz nach der Corona-Pandemie im Jahr 2022 auch in der Schweiz für Aufmerksamkeit gesorgt. Die Welle begann mit internationalen Meldungen von Affenpocken-positiv getesteten Personen, die keine Reiseanamnese in endemische Gebiete wie in Zentral- und Westafrika vorweisen konnten. Am 19. Mai 2022 wurde dann der erste positive Fall in der Schweiz bestätigt.
In einer retrospektiven Analyse konnten nun wichtige Erkenntnisse über die Ausbreitung des Virus gewonnen werden. Unter anderem betrug die Gesamtzahl der labordiagnostisch bestätigten Fälle in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein bis zum Sommer dieses Jahres 554, wobei das mediane Alter der Betroffenen bei 38 Jahren lag. Auffallend war: Davon betroffen waren fast ausschliesslich (aber nicht nur) Männer, insbesondere solche, die Sex mit Männern hatten.
Die Inzidenz der laborbestätigten Fälle war im Kanton Basel-Stadt zudem am höchsten, gefolgt von Genf und Zürich. Im Verlauf der Epidemie kam es dann im Herbst 2022 zu einem Rückgang der Fallzahlen, und seither wurden in der Schweiz und im Ausland nur noch vereinzelt neue Fälle gemeldet.
Screenshot BAG
Gezielte Impfungen empfohlen
Mpox ist ein Virus, das hauptsächlich durch direkten Haut- und Schleimhautkontakt sowie durch Kontakt mit infizierten Sekreten übertragen wird. Die Krankheit verläuft in der Regel mild, nur selten kommt es zu schweren Verläufen. Die meisten Erkrankten erholen sich innerhalb weniger Wochen.
Eine Impfung der Bevölkerung wird daher von Experten nicht empfohlen. Sie richtete sich vielmehr an Personen, die durch ihren Beruf (etwa im Gesundheitswesen) oder risikoreiches Sexualverhalten einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind. So wurden die meisten Impfdosen an Männer der Risikogruppe «Sexualverhalten» verabreicht. Die Analyse der Impfdaten im aktuellen Bulletin des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zeigt weiter, dass im Kanton Zürich die meisten Impfdosen verabreicht wurden, gefolgt von den Kantonen Waadt und Genf.
Die in der Schweiz durchgeführte Impfung mit dem Impfstoff Jynneos zeigt gemäss Studien darüber hinaus eine gute Schutzwirkung, insbesondere nach der zweimaligen Impfung. Die Dauer der Schutzwirkung wird noch untersucht.
Screenshot BAG
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