Die Theodor-Naegeli-Stiftung ist 1974 mit dem Zweck gegründet worden, die medizinische Forschung im Bereich Thrombo-Embolie oder der Gerontologie zu fördern. Zu diesem Zweck vergibt sie alle drei Jahre den Theodor-Naegeli-Preis. Dotiert ist er mit 100'000 Franken.
Der Theodor-Naegeli-Preis 2022 geht an Philipp Schütz, Chefarzt Allgemeine Innere und Notfallmedizin am Kantonsspital Aarau. Er und sein Team sind für ihre Effort-Studie ausgezeichnet worden, in der sie den klinischen Nutzen einer individualisierten Ernährung bei Spitalpatientinnen und -patienten untersucht haben. Philipp Schütz ist der fünfzehnte Preisträger.
Risikofaktor Mangelernährung
Mangelernährung ist ein bedeutender Krankheitsfaktor und damit ein Risikofaktor für Komplikationen und erhöhte Mortalität, insbesondere bei älteren, hospitalisierten, polymorbiden Patienten der Inneren Medizin. Das haben Studien belegt. Gemäss Angaben des Kantonsspital Aarau (KSA) weisen bei Spitaleintritt bis zu einem Drittel der internistischen Patientinnen und Patienten eine mangelhafte Ernährung auf.
Wie das KSA in einer Medienmitteilung schreibt, haben Philipp Schütz und sein Forschungsteam in einer klinischen Studie mit über 2000 Patientinnen und Patienten in acht Schweizer Spitälern den Nutzen einer Ernährungsunterstützung erstmals in einer randomisierten, kontrollierten Studie überprüft.
Die Effort-Studie zeigte, dass die Behandlungsergebnisse durch eine individualisierte Ernährung verbessert werden konnten. Unter anderem auch deshalb, weil damit die Versorgung mit Energie und Proteinen optimiert werden konnte. Die Studien-Ergebnisse wurden 2019 im Fachmagazin «The Lancet» veröffentlicht.