Insel-Mandat könnte Pulver bei Wahl geschadet haben

Ein Politologe vermutet: Bernhard Pulver schnitt bei den Ständeratswahlen schlecht ab, weil er Insel-Präsident ist und Spitäler schloss.

, 25. Oktober 2023 um 11:36
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Seit knapp fünf Jahren ist Bernhard Pulver (rechts) Präsident der Insel-Gruppe. Letztes Jahr präsentierte er den Jahresabschluss auf dem Dach des Bettenhochhauses. | zvg
Seit knapp fünf Jahren ist Bernhard Pulver (rechts) Präsident der Insel-Gruppe. Letztes Jahr präsentierte er den Jahresabschluss auf dem Dach des Bettenhochhauses. | zvg
Es ist eine steile, aber nicht ganz abwegige These: «Das Mandat der Insel-Gruppe hat Bernhard Pulver sicher nicht genützt», sagte der Politologe Werner Seitz gegenüber der «Berner Zeitung».

Überraschend grosser Rückstand

Damit erklärt er, warum der früher immer sehr erfolgreiche Grüne Politiker und Ex-Regierungsrat nun ausgerechnet bei den Wahlen in den Ständerat überraschend schlecht abgeschnitten hat.
Er wurde mit grossem Rückstand Dritter und verzichtete deshalb auch darauf, zu einem weiteren Wahlgang anzutreten.

Sonst auch von Bürgerlichen wählbar

Für den Ständerat werden Personen und weniger Parteien gewählt. Mit den schlechten Prognosen für die Grünen allein sei Pulvers Abschneiden deshalb nicht erklärbar. Denn in anderen Wahlen erhielt er jeweils auch Stimmen aus bürgerlichen Kreisen.
Doch dieses Mal war alles anders: Pulver lag in allen Wahlkreisen deutlich hinter der SP-Frau Flavia Wasserfallen. Auffällig ist, dass er sogar in der Stadt Bern nur knapp 28'000 Stimmen machte und damit weit hinter den 37'000 Stimmen von Wasserfallen zurücklag.

Spital-Schliessungen kamen schlecht an

Seit rund fünf Jahren ist Pulver nun Präsident der Insel-Gruppe und hat dieses Jahr vor allem mit der Schliessung der Spitäler Münsingen und Tiefenau für Aufmerksamkeit gesorgt.
Werner Seitz räumt allerdings ein, dass wohl nicht das allein den Politiker am Einzug in den Ständerat gehindert habe. Möglicherweise hätten die Grünen als Frauenpartei mit Pulver, einem «älteren weissen Mann», einfach auch den falschen Kandidaten ins Rennen geschickt.
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