Das will sich das Kantonsspital Graubünden (KSGR) nicht gefallen lassen: Ein interkantonales Gremium, das die hochspezialisierte Medizin auf die Spitäler verteilt, will dem KSGR drei Bereiche entziehen, die das Spital um keinen Preis verlieren will: Krebstherapien für Kinder, die Intensivpflege von Neugeborenen und die Behandlung von schwerverletzten Kindern.
Mit Druck den Entzug verhindern
Am kommenden Dienstag will das Spital die Bevölkerung über die Pläne der Interkantonalen Vereinbarung hochspezialisierte Medizin (IVHSM) informieren und hofft, mit dem Druck aus der Öffentlichkeit, den drohenden Entzug der Leistungen verhindern zu können.
«Ohne medizinischen Grund»
Das KSGR stellt sich auf den Standpunkt, dass solche Behandlungen «ohne medizinischen Grund als hochspezialisiert definiert» würden. Ausserdem lege die Vereinbarung die Mindestfallzahlen ohne medizinisch nachvollziehbare Begründung fest.
«Regionale Bedürfnisse und etablierte Angebote werden nicht berücksichtigt», hält das Spital in einer Mitteilung fest.
Nur noch in Zürich oder St. Gallen
Das KSGR hat letztes Jahr erfahren, dass in Chur gemäss ersten provisorischen Entscheiden, nicht mehr alle Behandlungen durchgeführt werden dürfen.
Schon damals regte sich erster Widerstand dagegen, dass es in Chur künftig keine Intensivpflege mehr für Neugeborene aus der Region geben könnte und dass krebskranke Kinder nur noch in Zürich oder in St. Gallen behandelt würden.
Weniger aber nicht schlechter
Damals räumte der Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin am KSGR, ein, dass in Chur immer weniger krebskranke Kinder behandelt würden, man tausche sich aber mit anderen Spitälern aus und könne belegen, dass der Erfolg bei den Therapien nicht kleiner sei.