Die zwei Streithähne in Lausanne haben sich geeinigt

Sie haben ihren Zank gestoppt: Das CHUV übernimmt das Chirurgie-Ambulatorium MV Santé und operiert ab Mitte Januar wieder dort.

, 26. Dezember 2022 um 08:57
image
Das Chirurgie-Ambulatorium MV Santé in Lausanne. | zvg
Das Lausanner Universitätsspital (CHUV) und das benachbarte ambulante Chirurgiezentrum MV Santé einigen sich: Das CHUV übernimmt das Zentrum, und ambulante Patienten werden ab Mitte Januar 2023 wieder dort operiert.

Aus Sorge um die Patienten

Die beiden Institutionen wollen ihren Clinch nicht mehr auf dem Buckel der Patienten austragen und beenden ihn deshalb «aus Sorge um das Wohlergehen der Patienten», wie das CHUV mitteilt.
Das CHUV arbeitete seit gut zehn Jahren mit dem privaten Chirurgiezentrum MV Santé Beaumont zusammen. Das Ziel der Zusammenarbeit war, die Operationssäle des CHUV zu entlasten. Umgekehrt profitierte MV Santé davon, dass es rund 6'500 Operationen pro Jahr vom Unispital übernehmen konnte.

Schon lange eine schwierige Beziehung

Diese Zusammenarbeit erwies sich aber schon seit einigen Jahren als schwierig. Aufgrund «finanzieller Differenzen» hatte das CHUV Anfang November beschlossen, die Zusammenarbeit mit MV Santé Knall auf Fall zu beenden.
Die dringend zu behandelnden ambulanten Patienten konnte das CHUV zwar in den eigenen Räumen operieren, doch einen Teil der nicht dringenden ambulanten Operationen musste das Spital verschieben.

MV Santé wollte autonom bleiben

Nun haben die Verhandlungen zwischen den Leitungen des CHUV und des MV Santé zu einer Einigung geführt – jedenfalls zu einer «grundsätzlichen», wie das CHUV schreibt. Ab Mitte Januar wird in den Räumlichkeiten des MV Santé wieder operiert, und zwar unter der Verantwortung des CHUV.
Die MV Santé hat sich bisher dagegen gewehrt, dass das CHUV die Leitung übernimmt und wollte autonom bleiben. Nun wollen sie aber «eng zusammenarbeiten und alle erforderlichen Massnahmen ergreifen.»
  • spital
  • CHUV
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Viktor 2023: «Ich freue mich auf die Bekanntgabe der Gewinner»

Hirslanden-CEO Daniel Liedtke ist in der Jury des Viktor Awards, zugleich unterstützt die Spitalgruppe die Aktion bereits zum zweiten Mal. Weshalb, sagt er im Interview.

image

Bern: 100 Millionen, um die Spitäler zu stützen

Die Kantonsregierung plant einen Finanzschirm, damit Listenspitäler im Notfall gerettet werden können.

image

LUKS Luzern: Neuer Leiter des Radiologie-Zentrums

Alexander von Hessling ist seit 2015 am Institut für Radiologie und Nuklearmedizin des LUKS und hat die Sektion für Neuroradiologie aufgebaut.

image
Die Schlagzeile des Monats

«Es kann ja nicht sein, dass die Kernkompetenz der Jungen die Administration ist»

In unserer Video-Kolumne befragt François Muller jeweils Persönlichkeiten aus der Branche zu aktuellen Fragen. Diesmal: Michele Genoni, Präsident der FMCH.

image

Onkologie: Von diesen fünf Behandlungen wird abgeraten

Dazu gehört der Einsatz der PET für die Früherkennung von Tumorrezidiven und die prophylaktische Gabe von Medikamenten gegen Übelkeit.

image

Basler Privatspitäler wollen auch günstige Darlehen vom Kanton

In Basel geht der Streit zwischen Privatspitälern und Universitätsspital weiter: Die Privatspitäler wollen künftig ebenfalls Kredite vom Kanton.

Vom gleichen Autor

image

Bedrohtes Spital geht langsam wieder in Normalbetrieb

Eine 65-Jährige verschanzte sich mit einer Schreckschusswaffe in einem Aachener Spital. Die Verantwortlichen sind «zutiefst erschüttert».

image

Ärzte in der Krise: Immer mehr suchen Unterstützung

Zu viel Arbeit, Burn-Out, Angst, Selbstzweifel und Depression: Das sind die fünf Hauptgründe für Ärzte und Ärztinnen, sich Hilfe bei der Remed-Hotline zu holen.

image

Gefragter Aarauer Frauenarzt macht sich selbständig

25 Jahre lang war Dimitri Sarlos an der Frauenklinik des Kantonsspitals Aarau angestellt. Im Oktober eröffnet der Chefarzt eine eigene Praxis.