Der Medizin-Nobelpreis geht an den Schweden Svante Pääbo

Der Forscher ist Direktor am Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie. Er sequenzierte unter anderem als erster Wissenschaftler das Neandertaler-Genom.

, 3. Oktober 2022 um 13:40
image
Der Nobelpreisträger für Medizin heisst Svante Pääbo.| Printscreen SRF
Der Nobelpreis für Medizin geht dieses Jahr an den Schweden Svante Pääbo für seine Erkenntnisse zur menschlichen Evolution. Pääbo ist Direktor und wissenschaftliches Mitglied am Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie. Dem Paläogenetiker gelang es, Erbgut des Neandertalers aus alten Knochenfragmenten zu isolieren und zu analysieren.

Wie das Schweizer Fernsehen SRF am Mittag berichtete, stellte er 2010 eine erste Version des Neandertaler-Genoms vor. Vergleiche mit dem Erbgut des modernen Menschen zeigten, dass bei Menschen mit europäischer oder asiatischer Herkunft etwa ein bis vier Prozent des Genoms auf den Neandertaler zurückgehen.
Die bahnbrechende Erkenntnis: Homo sapiens und Homo neandertalensis mussten also Kinder miteinander gezeugt haben.
Ein weiterer Meilenstein seiner Karriere war die Entdeckung des sogenannten Denisova-Menschen. 2008 war ein kleines, 40'000 Jahre altes Fingerknochenfragment in der Denisova-Höhle in Sibirien gefunden worden. Untersuchungen zeigten, dass sich die DNA-Sequenz von der des Neandertalers und des modernen Menschen unterschied. Damit war eine weitere Frühmenschen-Art war entdeckt. Die Spuren vom Erbgut des Denisova-Menschen finden sich auch im Erbgut des modernen Menschen.
Die Erbgut-Spuren unserer ausgestorbenen Verwandten beeinflussen bis heute die Gesundheit des Menschen. So soll es Neandertaler-Gene geben, die gemäss Nobelkommitee auf die Immunantwort bei verschiedenen Infektionen wirken
  • nobelpreis
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Vom gleichen Autor

image

Kinderspital verschärft seinen Ton in Sachen Rad-WM

Das Kinderspital ist grundsätzlich verhandlungsbereit. Gibt es keine Änderungen will der Stiftungsratspräsident den Rekurs weiterziehen. Damit droht der Rad-WM das Aus.

image

Das WEF rechnet mit Umwälzungen in einem Viertel aller Jobs

Innerhalb von fünf Jahren sollen 69 Millionen neue Jobs in den Bereichen Gesundheit, Medien oder Bildung entstehen – aber 83 Millionen sollen verschwinden.

image

Das Kantonsspital Obwalden soll eine Tochter der Luks Gruppe werden

Das Kantonsspital Obwalden und die Luks Gruppe streben einen Spitalverbund an. Mit einer Absichtserklärung wurden die Rahmenbedingungen für eine künftige Verbundlösung geschaffen.