Jetzt will Facebook Zugriff auf Patientendaten

Der Social-Media-Riese Facebook hat in den USA Spitäler und andere medizinische Einrichtungen angefragt, um an Daten heranzukommen. Das Vorhaben wurde aber unterbrochen.

, 9. April 2018 um 09:00
image
  • forschung
  • datenschutz
  • facebook
  • spital
Im Rahmen eines Projektes hat Facebook Spitäler und andere Gesundheitsdienstleister in den USA um Patientendaten gebeten. Dies berichtete der Wirtschafts- und Finanznachrichtensender CNBC. Noch erst vor kurzem war der Tech-Gigant diesbezüglich mit der Stanford Medical School und dem American College of Cardiology (ACC) im Gespräch.
Der Zweck: Das soziale Netzwerk wollte laut eigenen Angaben mit den gewonnenen Informationen dazu beitragen, die medizinische Versorgung zu verbessern. Die Methode: Patientendaten wie Krankheit, Alter, Medikamente mit den Angaben auf Facebook zusammenzuführen.
Ein Beispiel: Wenn festgestellt würde, dass der Patient ledig sei, keine engeren Freunde in der Nähe wohnten und wenn keine Unterstützung zu erwarten sei, könnten die Gesundeitseinrichtungen darauf entsprechend reagieren.

«Daten sind nur für die Forschung»

Das Vorhaben wurde jetzt aber vorerst «unterbrochen». Der Grund dafür dürfte darin liegen, dass Facebook derzeit mit dem Skandal um ein Datenleck zu kämpfen hat. Die britische Firma Cambridge Analytica hatte bekanntlich Daten von 50 Millionen Facebook-Nutzern genutzt, um den US-Wahlkampf zu unterstützen. 
«Dieses Projekt ist nicht über die Planungsphase hinausgekommen und wir haben keine Daten von irgendjemanden erhalten, weitergegeben oder analysiert», erklärte ein Facebook-Sprecher zu CNBC.
Facebook sagte weiter, dass die Daten nur für die Forschung verwendet worden wären. Um den Datenschutz zu gewährleisten, sollten identifizierende Informationen unkenntlich gemacht werden. Unklar bleibt, ob die Patienten für die Datenlieferung hätten einwilligen können.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Co-Creation im Gesundheitswesen

Zippsafe revolutioniert mit seinen Produkten das Gesundheitswesen. Ein platzsparendes Spindsystem optimiert Personalumkleiden, während ZippBag und ZippScan den Umgang mit Patienteneigentum verbessern. Erfahren Sie, wie die Produkte durch enge Zusammenarbeit mit Schweizer Spitälern entwickelt wurden.

image

Effiziente Desinfektion: Plastikfrei & nachhaltig

Die Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues bieten nachhaltige und effektive Desinfektion. Sie bestehen aus 100% plastikfreien Cellulosetücher und reduzieren CO₂-Emissionen um 25% pro Packung. Mit hoher Reissfestigkeit, grosser Reichweite und Hautverträglichkeit sind sie optimal für Hygiene und Umwelt.

image

Nachhaltig: Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues

HARTMANN erweitert sein Portfolio um die nachhaltigen Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues. Die Tücher werden aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt und vereinen hohe Wirksamkeit, Materialverträglichkeit und Hautfreundlichkeit. Dabei werden Plastikabfall sowie CO₂-Emissionen reduziert.

image

Neuer Leistungsauftrag für die Oberwaid

Die Klinik Oberwaid ist neu auch mit muskuloskelettaler Rehabilitation auf der Spitalliste der Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden. So kann die Oberwaid auch in diesem Fachgebiet grundversicherte Patienten behandeln und leistet einen wichtigen Beitrag in der Region.

image

Zurück in die Vergangenheit: Spitäler wollen Geld vom Kanton

An sich sollten die Kantone ihre Spitäler nicht mehr finanzieren. Doch immer häufiger zahlen die Regierungen trotzdem – und verzerren möglicherweise den Wettbewerb.

image

Luzerner Kantonsspital braucht wohl bald Geld

Die Höhenklinik des Spitals machte 180'000 Franken Verlust - pro Monat. Die Kantonsregierung rechnet damit, dass das Kantonsspital Hilfe braucht.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.