Welche Kantone am meisten auf ausländisches Gesundheitspersonal angewiesen sind

Die Schweiz ist abhängig von ausländischem Gesundheitspersonal. Dabei variiert der Anteil des ausländischen Personals je nach Kanton.

, 14. Juli 2020 um 11:06
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In der Schweiz wird der Mangel an Gesundheitspersonal durch ausländisches Personal kompensiert. Diese Abhängigkeit gab auch während der Corona-Pandemie immer wieder Anlass zu Diskussionen. Dabei gibt es je nach Kanton und Berufszweig grössere Unterschiede, wie eine aktuelle Statistik zeigt.

Ärztinnen und Ärzte

Der höchste Anteil an ausländischen Ärzten weist der Kanton Thurgau auf, gefolgt von den Kantonen Appenzell AR und St. Gallen. Der geringste Anteil haben die Kantone Solothurn, Freiburg und Appenzell AI.
«Ärztinnen und Ärzte» nach Arbeitskanton, Anteil des ausländischen Personals in Prozent (inkl. Grenzgänger)
  • Thurgau 54 
  • Appenzell AR 52
  • St. Gallen 49
  • Schaffhausen 46
  • Obwalden 44
  • Tessin 44
  • Nidwalden 43
  • Basel-Stadt 43
  • Uri 41
  • Luzern 40
  • Schwyz 40
  • Glarus 39
  • Aargau 38
  • Zug 37
  • Wallis 36
  • Jura 36
  • CH 36
  • Zürich 35
  • Graubünden 35
  • Neuenburg 34
  • Baselland 32
  • Bern 31
  • Waadt 31
  • Genf 30
  • Solothurn 29
  • Freiburg 27
  • Appenzell AI 25

Pflegefachpersonen

Bei den Pflegefachpersonen bilden die Kantone Genf, Jura und Waadt die Spitze, während die Kantone Bern, Luzern und Nidwalden relativ wenig ausländische Pflegefachpersonen beschäftigen. 
«Pflegefachpersonen» nach Arbeitskanton, Anteil des ausländischen Personals in Prozent (inkl. Grenzgänger)
  • Genf 70
  • Jura 59
  • Waadt 54
  • Neuenburg 54
  • Tessin 49
  • Basel-Stadt 48
  • Schaffhausen 45
  • Thurgau 42
  • Wallis 36
  • CH 36
  • Freiburg 35
  • Baselland 35
  • Appenzell AI 32
  • Aargau 32
  • Zürich 30
  • Glarus 28
  • Appenzell AR 28
  • St. Gallen 27
  • Zug 24
  • Graubünden 24
  • Schwyz 23
  • Uri 22
  • Obwalden 19
  • Solothurn 18
  • Bern 17
  • Luzern 17
  • Nidwalden 11

Sonstiges Pflegepersonal

In der Rubrik sonstiges Pflegepersonal sind vor allem Grenzkantone mit dem höchsten Anteil vertreten: Genf, Tessin und Waadt. Das sonstige Pflegepersonal umfasst etwa Abschlüsse der Sekundarstufe II oder Pflegepersonal auf Assistenzstufe. 
«Sonstiges Pflegepersonal» nach Arbeitskanton, Anteil des ausländischen Personals in Prozent (inkl. Grenzgänger)
  • Genf 60
  • Tessin 46
  • Waadt 46
  • Jura 39
  • Basel-Stadt 35
  • Neuenburg 32
  • Baselland 31
  • Freiburg 27
  • CH 27
  • Nidwalden 24
  • Aargau 24
  • Graubünden 23
  • Wallis 23
  • Zürich 21
  • Thurgau 21
  • Glarus 19
  • Schaffhausen 19
  • St. Gallen 19
  • Luzern 18
  • Appenzell AR 17
  • Bern 16
  • Zug 16
  • Solothurn 16
  • Obwalden 14
  • Schwyz 10
  • Uri 9
  • Appenzell AI 7
Die Statistik, eine Antwort auf eine Anfrage von SVP-Nationalrat Piero Marchesi, umfasst auch den Grenzgängeranteil im Gesundheits- und Sozialwesen: Es zeigt sich wieder einmal, dass vor allem Grenzkantone wie Genf, Tessin und Basel-Stadt die höchsten Anteile aufweisen, zwischen 15 und 30 Prozent. 
Quellen: Parlament, u.a. aus BFS-Statistiken
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