Der «Viktor» geht dieses Jahr an Chantal Britt

An einer grossen Gala in Bern wurde der Award für herausragende Leistungen im Gesundheitswesens verliehen.

, 14. März 2024 um 22:49
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Preisträger des Jahres: Alexandre Omont (Réseau de l'Arc), Sophie Pautex, Chantal Britt, Joachim Koppenberg (Gesundheitszentrum Unterengadin), Patrick Hässig  |  Bild: Micha Riechsteiner.
An der «Viktor»-Gala feiert sich das Gesundheitswesen normalerweise selbst: Der Award würdigt Personen aus der Branche, die im vergangenen Jahr Starkes geleistet haben. Doch diesmal war es leicht anders: Den «Viktor» 2023 als «herausragendeste Persönlichkeit» erhielt Chantal Britt. Sie ist Kommunikationsfachfrau und Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Berner Fachhochschule – und sie hatte sich ein Gesundheitsanliegen aus privater Erfahrung zum Thema gesetzt.
Die Gründerin von Long Covid Schweiz engagiert sich seit 2020 dafür, dass Betroffene von Long Covid und ME/CFS in unserer Gesellschaft eine Stimme erhalten, dass sie in der Politik thematisiert werden – sowie dass sie bei der Ärzteschaft und der Forschungsszene auf das Interesse stossen, das ihnen auch wirklich weiterhilft.
«Es ist eine unsichtbare Krankheit», sagte Chantal Britt an der Preisverleihung im Kursaal Bern: «Die Leute liegen zuhause, sie können nicht am Gesundheitssystem teilhaben. Der Preis soll dazu beitragen, dass sie im Gesundheitssystem einen Platz finden.»
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Eintreffen der Gäste im Kursaal Bern, 14. März 2024.
Insgesamt liess der «Viktor» dieses Jahres wieder spüren, wie sehr das Gesundheitswesen aus dem Netzwerk heraus lebt – aus einer Zusammenarbeit, die von den Laien bis zu den Top-Spezialisten reicht.
So ging der «Viktor» für die herausragende medizinische Leistung an Sophie Marie Pautex, die Palliativ-Chefin des Genfer Kantonsspital HUG. Denn sie leitet nicht nur das grösste Palliativ-Zentrum im Land, sie erarbeitet dabei nicht nur internationale Spitzenforschung – sondern «sie teilt ihre Expertise mit Hausärzten, Spezialisten und der Spitex, und sie engagiert sich exemplarisch für die Lehre»: So sagte es Jurymitglied Jürg Hodler, der ehemalige Ärztliche Direktor des USZ, in seiner Laudatio.
Weiter ging der «Viktor» für den Newcomer des Jahres nicht etwa an ein Startup – sondern an das «Réseau de l’Arc». Also an eine Gross-Kooperation von Swiss Medical Network, der Krankenversicherung Visana sowie des Kantons Bern. Die Organisation startete im Januar im Jurabogen – zwischen Moutier über Biel bis Neuenburg. Und sie vereinigt Spitäler, Radiologie- und Praxiszentren, eine Apotheke sowie die Krankenkasse Visana in der Absicht, die Menschen ein Leben lang zu begleiten und in einem integrierten System von den Mengenanreizen wegzukommen.
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Ganz ähnlich dann der «Kooperations-Viktor», also der Preis für die «innovativste Kooperation von Pflegekräften, Ärzteschaft und anderen Gesundheitsberufen»: Er ging an das Center da Sandà Engiadina Bassa. Das Gesundheitszentrum Unterengadin bietet seit Jahren ein umfassendes Angebot, das von Praxen über Pflegeheime und übers Wellness-Bad in Scuol bis zum Spital reicht – und dabei von Schulmedizin bis zur Komplementärmedizin. Die Stiftung habe «den Patientenpfad über eine ganze Gesundheitsregion neu beleuchtet», erklärte Jurymitglied Regula Feldmann, CEO des Spitals Emmental, zur Wahl. «Ich bin überzeugt, dass so ein Vorgehen schweizweit einzigartig ist.»
Und vielleicht zeigt sich die starke Neigung zum Teamwork sogar bei der «Viktor»-Wahl des «beliebtesten Gesundheitspolitikers»: Hier erhielt – bei einer reinen Publikumswahl – Patrick Hässig am meisten Stimmen. Der GLP-Nationalrat ist zwar erst seit Kurzem im Parlament und auf nationaler Bühne bekannt; aber als ausgebildeter Pflegefachmann mit grosser Social-Media-Präsenz schaffte er es wohl, viele junge Pflegefachleute und Ärzte für sich zu gewinnen.

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