Spitalzentrum Biel: Claudio Jenni verstorben

Der ehemalige Chefarzt der Intensivpflege- und der Notfallstation am Spitalzentrum Biel wurde 65 Jahre alt.

, 6. Juli 2016 um 09:21
image
  • spitalzentrum biel
  • spital
Am 23. Juni ist Claudio Jenni, ehemaliger Chefarzt der Intensivpflegestation und der Notfallstation am Spitalzentrum Biel, unerwartet verstorben. Jenni hatte seit 1985 als Chefarzt beider Stationen gearbeitet. Ende 2013 trat er als Chefarzt der Notfallstation zurück, anfangs 2015 auch als Chefarzt der Intensivstation.
Seinem Einfluss sei es zu verdanken, dass die Intensivpflege- und die Notfallstation in Biel räumlich beispielhaft erstellt und in der Folge regelmässig zu Vorzeigeobjekten für andere Spitäler wurden: So würdigt Urban Laffer, der ehemalige Leiter des Spitalzentrums, den Verstorbenen im «Bieler Tagblatt».

Weitsicht, Kompetenz und kritischer Blick

Jenni habe während vieler Jahre zuerst allein und später mit seinem leitenden Arzt den Dienst auf der Intensivpflege-Station während 24 Stunden an sieben Tagen abgedeckt – und dabei war er stets auch ausserhalb der Dienstzeiten erreichbar für sein Team und seine Patienten.
«Neben den Funktionen als doppelter Chefarzt hat Jenni seine Weitsicht, seine Kompetenz und sein innovatives, kritisches Denken dem gesamten Spitalzentrum Biel (SZB) in unzähligen Gremien, Arbeits- und Projektgruppen zur Verfügung gestellt», schreibt Urban Laffer weiter. 
Zugleich schildert er Jenni als liebenswerten Kollegen, grossartigen Diskussionspartner und überlegten Ratgeber. «In meiner Zeit als Chefarzt der Chirurgie war Claudio Jenni mein intensivpflegerisches Gewissen, das mir und dem chirurgischen Team oft geholfen hat. Seine Kompetenz, seine Erfahrung und seine Hartnäckigkeit haben uns nicht selten ermöglicht, eine drohende chirurgische Komplikation zu beheben, bevor sie sich schwerwiegend manifestiert hat.»
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

So will das Kantonsspital Graubünden Gewaltopfern helfen

Das Kantonsspital Graubünden in Chur betreibt neu die Sprechstunde «Forensic Nursing». Das Angebot ist das erste dieser Art in der Deutschschweiz.

image

Kantonsspital Winterthur lässt Gender-Leitfaden nun doch fallen

Das Kantonsspital Winterthur zieht die gendergerechte Sprachempfehlung zurück. Der Druck ist wohl zu gross geworden.

image

Christian Britschgi wechselt als Chefarzt nach Winterthur

Christian Britschgi leitet künftig die medizinische Onkologie und Hämatologie im Kantonsspital Winterthur.

image

Zwei der grössten Psychiatrie-Kliniken wollen fusionieren

In Bern bahnt sich eine Elefantenhochzeit an: Die zwei eh schon grössten Kliniken wollen sich zu einer vereinigen.

image

Mobbing-Streit in Solothurn droht zu eskalieren

Seit Monaten schwelt bei den Solothurner Spitälern ein Konflikt. Nun erhebt auch der Berufsverband schwere Vorwürfe und droht sogar mit Klage.

image

Barbara Nietlispach wird Chefärztin im Wallis

Die Klinik Frau–Kind des Spitalzentrums Oberwallis (SZO) stellt sich neu auf und geht eine neue Kooperation ein.

Vom gleichen Autor

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.

image

Wer will bei den Helios-Kliniken einsteigen?

Der deutsche Healthcare-Konzern Fresenius sucht offenbar Interessenten für den Privatspital-Riesen Helios.

image

Deutschland: Investment-Firmen schlucken hunderte Arztpraxen

Medizin wird zur Spielwiese für internationale Fonds-Gesellschaften. Ärzte fürchten, dass sie zu Zulieferern degradiert werden.