«Solina» greift tief in die Tasche und setzt auf «FFP2»

Aufgrund der Virus-Mutationen und nach einem Corona-Ausbruch in Steffisburg schützt «Solina» seine Mitarbeitenden nun mit FFP2-Masken. Die Mehrkosten betragen bis zu 100'000 Franken.

, 16. Februar 2021 um 16:05
image
  • solina
  • coronavirus
Ab sofort stellt die Stiftung Solina allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern FFP2-Masken zur Verfügung. Zu denken geben hauptsächlich die neuen Virusmutationen. Bei allen Massnahmen zur Vorbeugung eines Corona-Ausbruchs gelte es deshalb, die Kosten und den Nutzen abzuwägen, ist dem Communiqué zu entnehmen. Um den Mitarbeitenden höchstmögliches Mass an Sicherheit zu bieten, scheut die Stiftung keine Kosten:  Je nach Verlauf der Pandemie wird mit Mehrkosten zwischen 50'000 und 100'000 Franken gerechnet. Wie die Kosten berechnet wurden? Geschäftsführer Patric Bhend konnte zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels nicht von Medinside erreicht werden. 

Situation in Steffisburg angespannt

Solina verfügt über zwei Institutionen für Langzeitpflege; eine in Spiez und eine weitere in Steffisburg. Aufgrund eines Corona-Ausbruchs am Standort Steffisburg ist die Situation im betroffenen Wohnbereich angespannt: Personalausfälle müssen aufgefangen werden und gleichzeitig bedeuten die Insolationssituationen der infizierten Bewohnerinnen und Bewohner grossen Mehraufwand, der bewältigt werden muss. «Viele Mitarbeitende wollen weiterarbeiten, obwohl sie zur Risikogruppe gehören und von Solina beurlaubt werden dürften», erklärt Patric Bhend in der Medienmitteilung. Die FFP2-Masken seien deshalb auch ein Akt von Solidarität – auch wenn die Kosten für die Massnahmen ein Mehrfaches betragen würden.

FFP2-Masken bleiben freiwillig

Von den FFP2-Masken mit besserem Schutz gegen eine Übertragung dürfen insbesondere von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflege und Betreuung sowie jene der Hauswirtschaft in den Wohnbereichen benützt werden. Auch alle Mitarbeitenden, die aufgrund von Vorerkrankungen zur Risikogruppe gehören, werden die teureren FFP2-Masken gratis zur Verfügung gestellt. Aber auch Personen, die diese Kriterien nicht erfüllen, dürfen FFP2-Masken beziehen. Das Tragen der Masken bleibe jedoch freiwillig, wird Bhend zitiert. 

Keine FFP2-Masken für Bewohner 

Für die Bewohnerinnen und Bewohner ist der Einsatz von FFP2-Masken hingegen nicht vorgesehen. Der Grund: Diese bieten nur dann einen verbesserten Schutz, wenn sie korrekt getragen werden. Bei den Bewohnerinnen und Bewohner könne dies nicht sichergestellt werden. Oft brauche es bereits viel Überzeugungsarbeit, damit sie überhaupt eine normale Hygienemaske tragen, erklärt Thomas Schwaar, Standortleiter Spiez. Angeboten werden die hochwertigeren FFP2-Masken jedoch auch den Besucherinnen und Besuchern. Für die Angehörigen stehen am Empfang zwar grundsätzlich normale Hygienemasken bereit, auf Wunsch werde ihnen jedoch ebenfalls kostenlos eine FFP2-Maske abgegeben.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Bund löscht Covid-Zertifikat-System

Ende August gibt es das System für die Ausstellung und Prüfung von Covid-Zertifikaten nicht mehr.

image

Mehr Diabetes Typ 1 Fälle wegen Corona?

Während der Coronapandemie haben mehr Kinder und Jugendliche die Diagnose Diabetes Typ 1 bekommen. Aber warum?

image

Kommt bald ein aktualisierter Covid-Impfstoff?

Pünktlich zur Grippesaison im kommenden Herbst/ Winter soll ein neuer Impfstoff gegen Covid-19 auf den Markt kommen. Das Zulassungsgesuch ist bei Swissmedic eingereicht.

image

Nun beginnt das grosse Masken-Vernichten

Die Schweiz muss wohl 140 Millionen Masken vernichten. Weil das Filtermaterial nicht mehr taugt und die Gummibänder brüchig sind.

image

Rätselhafte Krankheit bei Wuhan-Forschern vor Ausbruch von Covid entdeckt

Über den Ursprung der Covid-19-Pandemie gibt es nach wie vor unterschiedliche Schlussfolgerungen. Neue Hinweise aus der Herkunftsforschung werfen erneut Fragen auf.

image

So viel kostete uns das Coronavirus

Die Pandemie hat die Schweiz mehrere Milliarden Franken gekostet. Und sie hat die Krankenkassen-Prämien steigen lassen.

Vom gleichen Autor

image

Kinderspital verschärft seinen Ton in Sachen Rad-WM

Das Kinderspital ist grundsätzlich verhandlungsbereit. Gibt es keine Änderungen will der Stiftungsratspräsident den Rekurs weiterziehen. Damit droht der Rad-WM das Aus.

image

Das WEF rechnet mit Umwälzungen in einem Viertel aller Jobs

Innerhalb von fünf Jahren sollen 69 Millionen neue Jobs in den Bereichen Gesundheit, Medien oder Bildung entstehen – aber 83 Millionen sollen verschwinden.

image

Das Kantonsspital Obwalden soll eine Tochter der Luks Gruppe werden

Das Kantonsspital Obwalden und die Luks Gruppe streben einen Spitalverbund an. Mit einer Absichtserklärung wurden die Rahmenbedingungen für eine künftige Verbundlösung geschaffen.