MRI: Hohe Einnahmen mit alten Tarifen

MRI-Geräte sind teuer in der Anschaffung, aber ein Spital kann sie auch rasch amortisieren.

, 11. November 2015 um 14:11
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MRI-Geräte sind Millioneninvestitionen, dennoch kann ein Spital diese Millionen auch rasch amortisieren: Dies zeigen Daten, die das Magazin «Saldo» (Paywall) nun veröffentlicht hat – basierend auf Zahlen des Zürcher Stadtspitals Triemli.
Die Rechnung geht so: Bei einem Kniegelenk-Scan fallen bei normaler Auslastung fürs Spital Gerätekosten im Bereich von 150 Franken an. Der Tarmed-Tarif für solch einen Scan liegt aber zwischen 449,50 und 636 Franken, also mindestens beim Dreifachen.
So hat es Helsana-Ökonom Wolfram Strüwe für «Saldo» berechnet, nachdem das Triemli-Spital dem Zürcher Stadtparlament für den Kauf eines neuen MRI-Geräts seine Zahlen vorlegen musste.

Günstiger und schneller, aber nicht billiger

Fazit: Bei Investitionskosten von 4,1 Millionen Franken sollte das neue MRI-Gerät ab dem vierten Jahr Gewinn abwerfen. Wobei allerdings die Kosten für Personal, Unterhalt, Räume, Abschreibungen und Verzinsung nicht berücksichtigt sind.
«Saldo» thematisiert mit dem Triemli-Beispiel das Phänomen der Preisverschiebungen bei den Gesundheitskosten. Die Tarmed-Tarife, um die es hier geht, wurden vom Bundesrat im Jahr 2004 festgelegt. Inzwischen sind die MRI-Geräte in der Anschaffung aber rund 20 Prozent günstiger, und sie beanspruchen weniger Zeit pro Patient – so dass mehr MRI-Begutachtungen pro Tag möglich sind. Beides erhöht die Rendite (beziehungsweise böte Sparpotential für Patienten und Kassen).
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