Krankenkassen: Initiative will Bonus für Sportler

Die Idee: Wer einen Fitnesstest besteht, soll bei der Krankenkassen-Prämie etwas abziehen können.

, 16. November 2015 um 09:30
image
  • versicherer
  • politik
Im März beschloss der Verband der Fitness- und Gesundheitscenter, eine Volksinitiative zu starten: «Ja zur Bewegungsmedizin». Fitness-Kunden sollen dereinst die Kosten für ihr Abo der Krankenkasse in Rechnung stellen können. Nach Kritik wurde nun der Initiativtext überarbeitet – und liegt jetzt bei der Bundeskanzlei zur Vorprüfung.
Wie die «NZZ am Sonntag» (Print) berichtete,  wurde der Kreis der Begünstigten im angepassten Text erweitert: Nicht nur Fitnesscenter-Kunden sollen den Bonus erhalten, sondern obendrein «alle Personen, die sich gesundheitswirksam bewegen, ohne ein zertifiziertes Fitnessprogramm zu absolvieren».

Anreiz für Neu-Sportler

Diese Kandidaten müssten dann einfach einen Test absolvieren, der Kraft, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit misst. Falls bestanden, dürften sie bei der Krankenkasse 80 Prozent der Kosten eines Fitnessprogramms zurückfordern. Ferner soll, wer neu mit Sport beginnt, als Anreiz während zweier Jahre die vollen Abo-Kosten erhalten.
Sobald der Initiativtext im Bundesblatt veröffentlicht wird, soll die Unterschriftensammlung beginnen.
Allerdings gibt es auch Widerspruch, so die «NZZ am Sonntag» weiter: Die jüngst gegründete IG Fitness, zu unter anderem Kieser, Silhouette und die Migros-Center gehören, hält solch einen Beweglichkeits-Bonus nicht für den richtigen Weg – sondern man betrachte «Selbstverantwortung und Eigeninitiative der Trainierenden als massgebende Elemente für eine wirksame Prävention.»
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Gemeinden stellen sich hinters Spital Zofingen

Sie sehen das Spital als unverzichtbar für die regionale Versorgung und bekräftigen ihre Unterstützung.

image

«Es fehlt der Wille, veraltete Leistungen konsequent zu streichen»

Ist der Leistungskatalog der Krankenkassen zu locker? Der Nationalrat findet nicht. Er lehnte eine Motion gegen unwirksame Behandlungen ab.

image

Efas verteuert Prämien – und das weckt Widerstand

Mit dem neuen Finanzierungsmodell dürften die Krankenkassenprämien in 16 Kantonen steigen.

image

Baselland: Volk stimmt klar für Ärztestopp

Fast zwei Drittel der Stimmberechtigten befürworten eine Obergrenze für gewisse (Spezial-)Arztdisziplinen.

image

Teure Vitamintests: Wissenschafter spricht von «Schmarren»

Vitamintests und -spritzen belasten die obligatorische Grundversicherung, obwohl ihre Wirksamkeit kaum belegt ist.

image

Weiterer Zusammenschluss bei den Krankenkassen

Auch alle RVK-Mitglieder verbinden sich mit dem neuen Verband der Krankenversicherer. Dessen Sitz kommt nach Bern.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.