Basler Brustchirurg erhält Preis für schonende Operationsmethoden

Weil er untersucht, wie die Brust nach einer Krebsoperation am besten wiederhergestellt wird, erhält der Chefarzt der Brustchirurgie im Universitätsspital Basel einen Forschungspreis.

, 8. Januar 2020 um 10:39
image
Was ist die bessere Position für ein Brustimplantat: vor oder hinter dem Brustmuskel? Dieser Frage geht die unabhängige Non-Profit-Organisation «Oncoplastic Breast Consortium» mit einer Studie auf den Grund. Gegründet hat die Organisation Walter P. Weber, Professor für Chirurgie am Universitätsspital Basel und Leiter des Brustzentrums.
Die Forschungsstiftung Propatient verleiht Weber für seine Studie einen mit 25 000 Franken dotieren Preis. Die Untersuchung wird an elf Brustzentren in der Schweiz und an zehn weiteren Zentren in Europa und in den USA durchgeführt. 372 Frauen werden beobachtet. Danach sollte klar sein, welche Lage des Implantats zu einer besseren Lebensqualität führt.

Nicht nur chirurgisch, sondern auch kosmetisch optimal

Walter P. Weber ist Spezialist für Brustchirurgie nach Krebsoperationen. Am Unispital Basel kümmert er sich seit 2014 ausschliesslich um Brusterkrankungen. Auch als Forscher konzentriert er sich auf Brustkrebs und die onkoplastische Brustchirurgie, also die Wiederherstellung der Brust nach Krebsoperationen.
Sein Ziel: Zusätzlich zur zuverlässigen Entfernung des Krebsherdes will er auch gute kosmetische Resultate erreichen und damit die Patientinnen zufriedener mit dem Ergebnis einer Brustkrebsoperation machen. Ausserdem wendet er die neusten Erkenntnisse über Brustkrebs an und versucht zu vermeiden, dass den Patientinnen mit Brustkrebs unnötigerweise die Lymphknoten in der Achselhöhle entfernt werden. Diese Lymphknoten werden zunehmend mit Bestrahlung behandelt und immer weniger radikal wegoperiert.

Forschungspreis zum zweiten Mal verliehen

Die Forschungsstiftung Propatient der Universitätsspital Basel vergibt aus dem Nachlass von  Annemarie Karrasch während fünf Jahren jährlich einen Forschungspreis zur Förderung eines patientennahen Forschungs- oder Innovationsprojektes mit Bezug zur Onkologie. Der Preis, der dieses Jahr zum zweiten Mal verliehen wird, geht an Forscherinnen und Forscher des Universitätsspitals Basel.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Universitätsspital Basel macht keinen Verlust mehr

Es wäre übertrieben von einem Gewinn zu schreiben. Aber nach einem Jahr mit 46 Millionen Franken Verlust hat sich das Basler Unispital erholt.

image

Spital Lachen rückt die Gefässmedizin ins Zentrum

Gefässerkrankungen sind verbreitet und können Menschen jeden Alters betreffen. Unbehandelt können schwerwiegende Komplikationen wie Gefässverschlüsse oder Organschäden folgen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ist essenziell – genau hier kommt das Gefässzentrum des Spitals Lachen ins Spiel.

image

Die digitalisierte Patient Journey in der Lindenhofgruppe

Die digitale Patient Journey ist in Schweizer Spitälern etabliert. Sie erleichtert Patient:innen die Planung, Vorbereitung und Begleitung rund um den Spitalaufenthalt und entlastet das medizinische Personal – besonders bei psychisch belastenden Situationen im Vorfeld.

image

USB hat wieder mehr Patienten behandelt als USZ

Ob sich die höheren Behandlungszahlen am Universitätsspital Basel auch finanziell lohnen, wird Ende Mai bekannt.

image

Innovative Kinderradiologie am Kantonsspital Baden

Das Kantonsspital Baden setzt in seinem Neubau neue Massstäbe in der patientenfreundlichen Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Die Kinderradiologie bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen und arbeitet eng mit anderen Fachbereichen zusammen.

image

Co-Creation im Gesundheitswesen

Zippsafe revolutioniert mit seinen Produkten das Gesundheitswesen. Ein platzsparendes Spindsystem optimiert Personalumkleiden, während ZippBag und ZippScan den Umgang mit Patienteneigentum verbessern. Erfahren Sie, wie die Produkte durch enge Zusammenarbeit mit Schweizer Spitälern entwickelt wurden.

Vom gleichen Autor

image

«Das Inselspital ist noch lange nicht über den Berg»

Das Inselspital wartete mit guten Meldungen auf. Doch der Insel-Kritiker Heinz Locher gibt keine Entwarnung.

image

So entgehen Sie dem Hochstapler-Syndrom

Viele Ärztinnen und Ärzte überfordern sich – und glauben dann selber, dass sie über ihrem Können spielen. Das ist schlecht für die Psyche.

image

Im Schaufenster stehen vor allem unwirksame Medikamente

Bieler Ärzte schlagen eine neue Etikette für rezeptfreie Arzneimittel vor. Sie soll zeigen, wie verlässlich die Wirksamkeit nachgewiesen worden ist.