Wie bleibt die Schweizer Herzmedizin international an der Spitze? Indem junge Talente früh gefördert werden. Ein Paradebeispiel ist Alessia Callegari, Kinderkardiologin am Universitäts-Kinderspital Zürich.
- Die Schweizerische Herzstiftung vergibt jährlich Reisestipendien. Mit dem W. und L. Rutishauser-Fonds werden Auslandsaufenthalte an einer spezialisierten Klinik finanziert. Die geförderten Ärztinnen und Ärzte tragen das gewonnene Wissen zurück in die Schweiz.
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Das Pariser Kinderspital zählt zu den grössten in Europa. Entsprechend werden dort täglich viel mehr Kinder als in der Schweiz behandelt. Beste Bedingungen also, um die herausfordernden Eingriffe am Kinderherzen zu erlernen.
«Es ging in erster Linie darum, das akute Problem zu lösen. Die Entscheidungen mussten deshalb schneller gefällt werden», sagt Callegari zu der Arbeitsweise am Hôpital Necker-Enfants malades in einer
Mitteilung der Herzstiftung.
Zurück am Kinderspital Zürich
Von ihrem Auslandsaufenthalt hat die Kardiologin auch persönlich profitiert: «Diese Ausbildung hat mir geholfen, einen eigenen Blickwinkel und Standpunkt zu entwickeln, andere Lösungen für ein Problem zu finden».
Alessia Callegari arbeitet inzwischen wieder am Kinderspital Zürich. Als Oberärztin will sie ihr Wissen weitergeben – besonders an junge Kardiologinnen. Denn: Frauen sind im Herzkatheterlabor immer noch deutlich unterrepräsentiert. Das muss sich ändern, findet Callegari: «Frauen profitieren von Frauen als Vorbildern, und ein solches möchte ich künftig auch für angehende Kardiologinnen in der Schweiz sein.»