Kündigungswelle? «Das muss man in Kauf nehmen»

Beim Kantonsspital Baselland beurteilen die politischen Instanzen die Gefahr eines Massenexodus offenbar recht gelassen.

, 19. August 2015 um 13:00
image
  • kantonsspital baselland
  • spital
  • basel
  • bruderholzspital
Beim Kantonsspital Baselland droht ein Massenexodus der Ärzte: Die Personalvertretung wandte sich, wie gestern bekannt wurde, angesichts der Schliessungspläne für das Bruderholz-Spital mit einem drastischen Schreiben an Gesundheitsdirektor Thomas Weber und die Spitalleitung. «In Analogie zur ehemaligen Swissair könnte man von einem drohenden Grounding des Bruderholzspitals sprechen», steht im Brief, den die «Basler Zeitung» gestern publik machte
Die Sache scheint nun aber die Planer der baslerischen Spitalfusion kühl zu lassen: Zwar drohen Szenarien wie zuvor in Bern, wo in einer ähnlichen Situation das Zieglerspital kurzfristig den Notfall schliessen musste – weil zuviele Leute in zu kurzer Zeit gekündigt hatten. Doch solch einen Personal-Aderlass und gar eine vorzeitige Schliessung des Bruderholzspitals nehme man in Baselland in Kauf, erfuhr die «Basler Zeitung» von Insidern.
Die Antwort von Gesundheitsdirektor Weber scheint dies zu bestätigen: «Wir haben bewusst eine Entscheidung zugunsten einer langfristig optimierten Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung in der Region gefällt», sagte er, um eine Reaktion auf den Protestbrief gebeten. «Dass nicht jeder für sich eine Zukunft im KSBL sieht, muss man in Kauf nehmen.»
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Kanton finanziert Virtual Reality am Kantonsspital Graubünden

Der Kanton Graubünden investiert über 1,8 Millionen Franken in die virtuelle Ausbildung von medizinischem Fachpersonal.

image

«Friendly Work Space» – diese Spitäler tragen neu das Label

Die Gesundheitsförderung Schweiz zeichnet Unternehmen aus, die besonders gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen schaffen.

image

Nach abruptem Abgang: Die Psychiatrie St. Gallen hat wieder eine Direktorin

Steffi Weidt wird im April 2024 Direktorin 'Medizin und Psychologie' der Psychiatrie St. Gallen.

image

Urologie: 44 Spitäler wollten – diese 27 dürfen

In der Hochspezialisierten Medizin (HSM) wurden neue Leistungsaufträge vergeben – diesmal für zwei komplizierte Urologie-Operationen.

image

Männergesundheit: «Vorsorge lohnt sich»

Männer sterben früher als Frauen. Auch, weil sie sich weniger um ihre Gesundheit kümmern, meint Prof. Dr. med. Stephen Wyler, Chefarzt und Klinikleiter Urologie sowie Leiter des Prostata- und Uroonkologischen Zentrums am Kantonsspital Aarau KSA.

image

Dem See-Spital bleibt das neue Medical-Center versagt

Das See-Spital Horgen kapituliert: Es verzichtet auf den geplanten Neubau.

Vom gleichen Autor

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.

image

Wer will bei den Helios-Kliniken einsteigen?

Der deutsche Healthcare-Konzern Fresenius sucht offenbar Interessenten für den Privatspital-Riesen Helios.