KSBL: Gesundheitszentrum im Bahnhof Liestal

Dazu wurde jetzt eine Absichtserklärung mit den SBB unterzeichnet. Der Schritt sei im Rahmen der geplanten Spitalgruppe abgesprochen.

, 6. Januar 2017 um 08:53
image
  • kantonsspital baselland
  • baselland
  • ärztezentren
  • spital
Das Kantonsspital Baselland prüft, sich im geplanten neuen Bahnhofsgebäude in Liestal einzumieten. Dafür hat das Spital mit der SBB eine Absichtserklärung unterzeichnet. Die Planung der konkreten Umsetzung startet 2017.
In Liestal planen die SBB einen grossen Ausbau, wobei der Bahnhof unter anderem von drei auf vier Spuren ausgebaut werden soll. Geplant ist auch ein zweites Perron – sowie diverse Neubauten: ein neues Bahnhofsgebäude, ein Büro- und Wohnhaus, ein Verwaltungsgebäude. Die Bauarbeiten für diese Gebäude sind für 2018 bis 2020 vorgesehen. 

«Allgemeiner Trend»

Das KSBL plant nun konkret, im Bahnhofsgebäude Dienstleistungsflächen zu mieten und dort ein Gesundheitszentrum einzurichten.
«Das Kantonsspital Baselland folgt dem allgemeinen Trend einer gesteigerten Nachfrage nach ambulanten Leistungen und prüft den Aufbau einer Gesundheitseinrichtung am Bahnhof Liestal», erklärt das KSBL in seiner Mitteilung. «Mit der Bildung von Gesundheitszentren oder Notfallpraxen in der unmittelbaren Nähe der Patientenströme haben schweizweit bereits einige Spitäler auf diese Entwicklung reagiert.»
Und so startet auch das Kantonsspital Baselland ein mehrjähriges Entwicklungsprojekt. Die Planung erfolge unter Einbezug wichtiger Gesundheitspartner, etwa der Ärztegesellschaft Baselland. Auch sei das Vorhaben mit den Partnern der geplanten Spitalgruppe mit dem USB abgestimmt: Es passe zum Zielbild der gemeinsamen Patientenversorgung.

Spitäler setzen auf ambulante Versorgungsmodelle:Beispiele eines Trends

  • Die Hirslanden-Gruppe will im Herbst 2017 nahe der Andreasklinik in Cham auch ein Ärztehaus eröffnen. Hirslanden eröffnete in den letzten Jahren mehrere Praxiszentren, weitere sind geplant. Die jüngste Eröffnung erfolgte im Januar 2016 in Düdingen.
  • Die Spital STS AG wird im Frühjahr 2017 am Bahnhofplatz Thun ein Praxiszentrum mit einer Walk-in-Praxis sowie einer spezialärztlichen Praxis für Gastroenterologie eröffnen.
  • Das Luzerner Kantonsspital plant im Süden der Stadt ein Gesundheitszentrum auf einer Fläche von rund 1'000 Quadratmetern.
  • Das Universitätsspital Zürich plant in der Überbauung «The Circle» am Flughafen eine Notfallstation und Ambulatorien auf rund 10'000 Quadratmetern.
  • Swiss Medical Network beteiligte sich im Januar 2016 mit 40 Prozent am Telemedizin-Unternehmen Medgate, das auch Ärztezentren betreibt.
  • Das Kantonsspital Baselland übernahm im April 2016 die Praxis «Urologie Kirschgarten» in Basel.
  • Das Kantonsspital Winterthur plant ein Fachärztezentrum in Wallisellen, direkt beim Einkaufszentrum Glatt.
  • Das Spital Bülach übernahm im Juni 2016 das Airport Medical Center im Zürcher Flughafen.
  • Die Lindenhof-Gruppe übernimmt oder plant bislang Ärztezentren in Laupen, Gurmels, Mühleberg und Schliern.
  • Das Kantonsspital Baden eröffnete im Juni 2016 eine Tagesklinik mit verschiedenen medizinischen Spezialitäten, die zuvor nur in Aarau angeboten worden waren.
  • Das Spital Zollikerberg eröffnete im Oktober 2015 eine Frauen-Permanence beim Bahnhof Stadelhofen in Zürich.
  • Die Spital Thurgau AG übernahm 2013 eine Hausarztpraxis in Stein am Rhein.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

KSBL geht mit Onkologie-Angebot über die Kantonsgrenze

Das Kantonsspital Baselland übernimmt das ambulante Behandlungsangebot für Krebs-Patienten im solothurnischen Breitenbach.

image

Medvadis: Olivier Furrer wird CEO

Der HR-Chef der Berner Spital-STS-Gruppe ersetzt beim Ärztenetzwerk Mario Thomann.

image

Sparprogramme reichen nicht: Das Spitaljahr im Check

Kooperationen, weniger Angebote, effizientere Abläufe, Schliessungen, Nullrunden bei den Löhnen: Die öffentlichen Akutspitäler haben viel getan, um die Finanznot zu bekämpfen. Fazit: So geht es trotzdem nicht weiter.

image

Spitäler 2025 und 2026: Bessere Margen – aber grosse Tarif-Fragezeichen

Die Finanzchefs der Schweizer Spitäler erwarten fürs Erste eine etwas bessere Rentabilität. Zugleich sorgt das neue Tarifsystem für Unsicherheit. Die Erwartungen reichen von Mehreinnahmen bis zu spürbaren Einbussen.

image

Die 10-Prozent-Illusion der Schweizer Spitäler

Eine Betriebsrendite von zehn Prozent galt lange als Überlebensregel für Akutspitäler. Womöglich ist dieser Richtwert inzwischen zu tief. Die Beratungsfirma PwC fordert mehr Effizienz – die Spitäler höhere Tarife.

image

Spitalhygiene: Geschlechtsneutrale WCs bergen ein Risiko

In schottischen Krankenhäusern wurden Damen-, Herren- und Unisex-Toiletten auf Keime geprüft. Heraus kamen drastische Unterschiede.

Vom gleichen Autor

image

Spital heilt, Oper glänzt – und beide kosten

Wir vergleichen das Kispi Zürich mit dem Opernhaus Zürich. Geht das? Durchaus. Denn beide haben dieselbe Aufgabe: zu funktionieren, wo Wirtschaftlichkeit an Grenzen stösst.

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.